Der Winter hat Deutschland samt Blitzeis und Schnee weiterhin fest im Griff. In manchen Teilen des Landes erwarten Meteorolog:innen bis zu 30 Zentimeter Neuschnee binnen 24 Stunden. Das könnte zu "erheblichen Verkehrsbehinderungen und Schneebruchgefahr" führen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt.
Was viele nicht bedenken: Starke Schneefälle können den Verkehr ins Stocken oder gar zum Stoppen bringen – und so unter Umständen lebensgefährlich werden. Aufgrund der großen Fenster bietet ein normales Auto keine gute Wärmeisolation und kühlt schnell aus, sollte die Heizung mal ausfallen, wie der "Focus" berichtete. Passiert das, fällt die Temperatur im Auto binnen kurzer Zeit – und liegt dann höchstens ein paar Grad über der Außentemperatur. Bei Temperaturen von -10 Grad kann das gefährlich werden.
Im Gespräch mit watson appelliert Katharina Luca, Sprecherin des ADAC, daher an die Menschen, darauf zu achten, dass der Tank oder aber die Batterie ihres E-Autos voll geladen sind. "Wenn das der Fall ist, dann kann man die Temperatur im Auto im Regelfall gut temperiert halten", sagt sie.
Sollte es aber möglich sein, rät Luca dennoch dazu, längere Autofahrten bei Eisregen, Schneefällen und Wetter-Chaos möglichst zu verschieben. Sei dies nicht möglich, hat die Expertin noch einige wichtige Tipps parat, die man in solchen Fällen beachten sollte.
Gegenüber watson sagt sie:
Außerdem rät sie dazu, vor allem morgens, wenn man die Bedingungen auf der Straße noch nicht einschätzen kann, eine Bremsprobe zu machen. So bekommt man ein Gefühl dafür, wie glatt es ist – und inwieweit sich der Bremsweg verlängert.
"Bei dem kalten Wetter kann es auch nicht schaden, eine dicke Decke im Auto zu haben – gerade, wenn man Kinder mit dabei hat", sagt sie. Wer längere Fahrten plane, der könne auch, wie vom Deutschen Wetterdienst ebenfalls empfohlen, eine Thermoskanne mit Tee oder Kaffee sowie etwas zu Essen einpacken. Katharina Luca: "Aber Gott sei Dank ist es ja nicht der Fall, dass man ständig für mehrere Stunden im Stau steht."
Zuletzt kam es aufgrund des Schnees allerdings auf mehreren Autobahnen zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen – so unter anderem auch am Donnerstagmorgen auf der A3 von Lohmar bis Bad Honnef, wie die "Bild" berichtete. Auf bis zu 36 Kilometern staute sich dort der Verkehr, da einige Lkw feststeckten. Ein Polizeisprecher aus Köln sprach gegenüber der "Bild" von einer noch immer "bisschen" chaotischen Lage.
Die Schneefallzone rutscht, wie bereits von Meteorolog:innen prognostiziert, weiter in Richtung Süden: Besonders viel Schnee fällt im Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Sachsen und im Norden Bayerns, wie Diplom-Meteorologe Dominik Jung von "wetter.net" auf Youtube berichtet. Regional fallen hier noch immer bis zu 15 Zentimeter Neuschnee.
Aber nicht überall in Deutschland dominieren klirrende Kälte, Glatteis und Schnee. In Baden-Baden etwa lagen die Temperaturen am Mittwoch bei 14,8 Grad. Und auch in Mülheim oder Freiburg war es bis zu 14,4 und 13,6 Grad warm. "Da gab es zum Teil frühlingshafte Temperaturen", sagt Jung.
Ein deutlicher Unterschied zur eisigen Kälte andernorts: So liegen die Temperaturen in Schleswig-Holstein am Donnerstagmorgen bei über fast -10 Grad. Damit ist es deutlich kälter als auf der knapp 3000 Meter hohen Zugspitze. Und ebendiese Kälte wird sich Jung zufolge auch noch bis Sonntag vielerorts halten. "Denn über dem Schnee wird es eisig kalt werden, zum Teil -10 bis -15 Grad", berichtet Jung weiter.