Die Klima-Aktivisti:nnen der Letzten Generation in Österreich hören auf. Das hat die Klimaschutzbewegung in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.
Die Aktivist:innen hätten auf vielfältige Weise protestiert und zählen zahlreiche Aktionen auf: "Straßenkleben, Autobahnproteste, Nehammer ein Gehirn schenken, Proteste vorm Parlament, Proteste im Parlament, Bäume pflanzen, Farbproteste an Luxusfassaden, Pool-Proteste, Ruhestörung, Motorsport-Unterbrechungen, Gespräche mit Politiker:innen und Promis, digitale Proteste, Blaskapelle auf der Autobahn, Aktionärssitzungen von fossilen Konzernen stören, Zelten, Protestmärsche", sind nur ein Teil der Ideen, die die Letzte Generation in die Tat umsetzte.
Vor allem die skurrile Aktion, bei der Mitglieder der Letzte Generation dem österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer tatsächlich ein Fake-Gehirn auf einem Silbertablett überreichen wollten, sorgte für Aufsehen. "Damit das Denken leichter fällt", war die Erklärung einer Sprecherin im April 2024.
Sie haben lange "trotz Gewalt, Morddrohungen, Festnahmen und Haft, Hass oder Strafen in Höhe von zehntausenden Euros" weitergemacht. Doch nun habe die österreichische Gruppierung der Letzten Generation keine Perspektive für einen Erfolg mehr. Die Aktivist:innen sehen ein, dass "Österreich weiter in fossiler Ignoranz bleiben will und damit in Kauf nimmt, für den Tod von Milliarden von Menschen mitverantwortlich zu sein."
Die Klima-Aktivist:innen zeigen sich in ihrem Schreiben traurig, die Gesellschaft habe versagt. Gleichzeitig solle der Widerstand weitergehen. In welcher Form erklären sie allerdings nicht. Auch bedanken sie sich bei allen Menschen, die ihre Proteste über die Jahre hinweg unterstützt hätten.
Weiterhin wollten die Aktivist:innen Platz für neue Bewegungen machen, erklären sie. Der Samen für friedlichen Aufstand sei gepflanzt, die "Menschen werden sich weiter organisieren und sich gegen das zerstörerische System auflehnen."
Das Bündnis Letzte Generation wurde im Jahr 2021 von Klima-Aktivist:innen aus Deutschland, Österreich und Italien gegründet. Ziel war es, durch zivilen Ungehorsam die Regierungen zur Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels und des Übereinkommens von Paris zu zwingen.
Die Letzte Generation Deutschland verspürt hingegen keinen Pessimismus. Auf Nachfrage von watson sagte ein Pressesprecher der deutschen Gruppierung der Letzten Generation, dass das Aus in Österreich keinerlei Auswirkungen für die Gruppierung in Deutschland habe. Hier würden nach wie vor große Pläne verfolgt, um weiter für den Klimaschutz zu kämpfen. "Wir machen weiter. Wir haben unter anderem eine große Protestphase im September in Kassel geplant", erklärt der Sprecher watson.
Auch habe die letzte Ungehorsamenversammlung im Juli in Bremen, bei der die berühmte Statue der Bremer Stadtmusikanten mit Farbe übergossen wurde, gezeigt, dass die Strategieentwicklung gut funktioniere. Die Letzte Generation Deutschland möchte also auf jeden Fall weitermachen. Dass die strategische Ebene gut organisiert sei und gut funktioniere, lasse sich auch daran festmachen, dass beispielsweise die Polizei Demonstrationen der Letzten Genreration mit Wasserwerfern auflösen müsse.