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Urlaub in Italien: Fischsterben in der Toskana sorgt für Alarmstimmung

In Orbetello in der Toskana werden derzeit tonnenweise Fischkadaver angespült.
In Orbetello in der Toskana werden derzeit tonnenweise Fischkadaver angespült. bild: imago images / pond5 images
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Urlaub in Italien: Tonnenweise tote Fische sorgen für Alarmstimmung

29.07.2024, 18:31
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Die Temperaturen in Europa gehen derzeit vielerorts durch die Decke. Vor allem Ost- und Südosteuropa waren zunächst von einer krassen Hitzewelle betroffen, bei der es teils bis zu über 45 Grad heiß wurde. Später erreichte die Hitze auch Spanien, Frankreich und Italien.

Urlauber:innen in den Ländern und Regionen sollten sich in Acht nehmen: Derartige Temperaturen sind ein Grund zu äußerster Vorsicht. Neben dem Konsum von viel Wasser und Sonnencreme hilft es vor allem, eher frühe oder späte Tageszeiten zum Rausgehen zu nutzen.

Ist man dann einmal draußen, genießt man bei dem Wetter das kühle Nass natürlich umso mehr – wenn es denn wirklich kühl ist. Denn das ist aufgrund der hohen Lufttemperaturen derzeit vielerorts nicht der Fall. Und die Folgen davon sind verheerend.

Italien: Hitzewelle sorgt für Umweltkatastrophe in der Toskana

Wie mehrere Medien in Italien berichten, gibt es derzeit ein massives Fischsterben auf der Bade-Halbinsel Monte Argentario in der Toskana. Dort hat die Hitze in den vergangenen Wochen ebenfalls deutliche Spuren hinterlassen.

Unter anderem hat sich mancherorts das Wasser um die Insel herum heftig erwärmt. Bis zu 35 Grad sollen in der Lagune der Stadt Orbetello gemessen worden sein. Besonders anfällig ist die Lagune, weil sie auf einer Fläche von 27 Quadratkilometern nie eine Höhe von 2 Metern erreicht. Das Ganze führt zu einer Umweltkatastrophe, die man in Europa bereits aus den vergangenen Jahren kennt: einem Fischsterben.

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Aufgrund der Temperatur erhöht sich nämlich die Anzahl der Algen im Wasser – und diese sind gefährlich für Fische. Der Biologe Mauro Lenzi schätzte vor einigen Tagen gegenüber der Zeitung "La Nazione", dass es derzeit ein tägliches Algenwachstum von durchschnittlich 17 Prozent gebe. Er fuhr fort, dass sich Schätzungen zufolge derzeit 40.000 Tonnen Algen in der Lagune von Orbetello befinden.

Es kam, wie es kommen musste: Die sich ausbreitenden Algen entzogen dem Wasser mehr und mehr Sauerstoff. Tausende Fischkadaver schwammen infolgedessen in den vergangenen Tagen an der Wasseroberfläche der Lagune. Die ortsansässigen Medien sprechen von tonnenweise toten Fischen, die nach und nach entsorgt werden.

Die Folgen sind gleich aus mehreren Gründen dramatisch.

Toskana-Stadt fürchtet Notstand für Hygiene und Tourismus

Denn die Stadt befürchtet durch die vielen Fischkadaver einen hygienischen Notstand. Bürgermeister Andrea Casamenti kündigte daher auf Facebook an: "Ich habe den Präsidenten der Region Toskana aufgefordert, den Ausnahmezustand auszurufen und damit alle Mittel zur Eindämmung der Krise zu aktivieren."

Toskanas Präsident Eugenio Giani antwortete wiederum, dass er die Idee in Erwägung ziehe, "zumindest für den eventuellen Gesundheitsschutz bei der Sammlung und Entsorgung des Fischbestands". Doch es geht der Region nicht nur um die Gesundheit der Menschen und der Natur. Das Fischsterben bedeutet auch eine wirtschaftliche Katastrophe.

Denn derzeit ist die Hochsaison für den Tourismussektor. Und die Restaurant- und Bar-Besitzer:innen beklagen schon jetzt schwere Verluste. Grund dafür ist der beißende Gestank in der Luft. Dieser halte die Gäste davon ab, sich im Außenbereich der Lokalitäten hinzusetzen.

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