Atmosfair produziert den Treibstoff aus Strom, Wasser und CO2 aus der Luft.Bild: dpa / Lars Penning
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Fliegen ist in den vergangenen Jahren immer mehr zum Sündenbock in der Problematik der Klimakrise geworden. Tatsächlich entfallen laut Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft mehr als drei Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen auf den Luftverkehr.
Umso größer sind die Anstrengungen dieser Branche, das klimaschädliche Image abzulegen und mehr in klimaschonende Technologien zu investieren. Das Unternehmen Atmosfair hat in diesem Zusammenhang nun erstmals CO₂-neutrales Kerosin für die kommerzielle Nutzung hergestellt.
Die produzierten fünf Tonnen des Flugzeugtreibstoffs wurden unter anderem an zwei deutsche Reiseveranstalter geliefert, wie die Klimaschutzorganisation am Freitag in Berlin mitteilte.
CO₂-neutrales Kerosin: Fliegen soll klimaverträglicher werden
"Wir können jetzt zeigen, dass das Verfahren für strombasiertes Kerosin funktioniert und beinahe 100 Prozent CO₂ einspart", erklärte Atmosfair-Geschäftsführer Dietrich Brockhagen. Erstmals habe das Unternehmen entsprechende Mengen an CO₂-neutralem Kerosin ausliefern können.
Zugleich schränkte Brockhagen ein, dass die Technologie derzeit noch nicht reif sei und für den nötigen Markthochlauf weitere wichtige Hürden nehmen müsse. Die Anlage im niedersächsischen Werlte zeige jedoch bereits heute, wie die industrielle Produktion von strombasiertem synthetischem Kerosin technisch möglich ist.
Dabei werden ausschließlich erneuerbare Energien und Ressourcen genutzt, auf Rohstoffe wie Erdöl wird verzichtet.
Das Verfahren ist laut Unternehmensangaben "der wichtigste Weg, um einen relevanten Anteil des Flugverkehrs klimaverträglich zu machen". Bei der Anlage handle es sich um die erste auf Flugkerosin ausgelegte Anlage, die erfolgreich produziert habe.
Atmosfair fordert Zusicherungen von Airlines
Bereits heute können Privatpersonen und Unternehmen direkt auf der Atmosfair-Webseite das CO₂-neutrale Kerosin für die CO₂-Kompensation der eigenen Reise hinzubuchen. Wichtig sei jedoch, dass auch Airlines einen Teil des Risikos für die Technologie übernehmen und die Abnahme größerer Mengen zusichern.
"Die Airlines müssen sich im eigenen Interesse jetzt selbst engagieren, wenn sie ihr Businessmodell erhalten wollen."
Dietrich Brockhagen
Bisher setzten die Fluggesellschaften laut Atmosfair vor allem auf alternatives Kerosin aus fetthaltigen Pflanzen und Speiseresten. Das aber sei nicht ausreichend und umweltverträglich verfügbar. Strombasiertes Kerosin indes sei heute noch deutlich teurer.
Weniger fliegen bleibt "wichtigste Klimaschutzmaßnahme"
"Die Airlines müssen sich im eigenen Interesse jetzt selbst engagieren, wenn sie ihr Businessmodell erhalten wollen, und dürfen nicht weiter auf die Politik verweisen", forderte Brockhagen.
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Zudem müsse die Branche aufhören zu suggerieren, dass klimafreundliches Fliegen in den heutigen Dimensionen machbar sei. Dazu sei auch die Herstellung des Stromkerosins zu energieintensiv.
Deshalb könne für die nächsten Jahrzehnte nur ein Bruchteil des heutigen Flugverkehrs abgedeckt werden. Weniger fliegen bleibe daher die "wichtigste Klimaschutzmaßnahme", erklärte Atmosfair.
(mit Mateiral von afp)
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