Ein internationales Forschungsteam hat eine neue Methode erarbeitet, durch die grüner Wasserstoff deutlich kostengünstiger gewonnen werden kann. Sowohl Strom als auch Wasser soll durch die Herstellung gespart werden. Die neue Methode könnte auch für die Energiewende in Deutschland eine wichtige Hilfe sein.
Die Wissenschaftler:innen aus Australien, China und den USA haben einen Elektrolyseur entwickelt, der Wasserstoff aus Meerwasser erzeugt, ohne dass dieses vorbehandelt werden muss. Um Wasserstoff durch Elektrolyse zu gewinnen, sind erneuerbare Energien sowie Wasser notwendig – doch die Spaltung des in den Ozeanen reichlich vorhandenen Salzwassers galt bislang als ineffizient und kostenintensiv.
Bisher galt die Erzeugung durch Meerwasser als nicht sinnvoll, weil sich die Chlorid-Ionen an der Elektrode aufgrund seines hohen Salzgehaltes anlagerten. Das Salz zerstörte die Elektroden, mit denen der Solar-Strom in das Wasser geleitet wurde. Deshalb musste das Wasser bislang entsprechend teuer und zeitaufwändig entsalzt werden.
Doch dieses Problem umgehen die Forschenden nun, indem sie auf den Elektroden eine dünne Schicht Lewis-Säure (Chromoxid) auftragen. Dabei handelt es sich um ein weitverbreitetes Beschichtungsmaterial für Anwendungen wie in der Druck- und Papier-Industrie oder der Pumpen- und Textilwirtschaft. Diese optimierte Elektrolyse kann mit höherer Effizienz direkt aus salzigem Meerwasser Wasserstoff gewinnen.
Das Ergebnis könne sich durchaus sehen lassen, findet Professorin Shizhang Qiao von der Universität Adelaide, die am Projekt beteiligt war. Im Interview mit dem "Nature Magazine" erklärt sie zu dem Thema:
Dieses Verfahren dürfte sich als wichtige Hilfe für die Energiewende herausstellen. Denn grüner Wasserstoff kann beispielsweise zu kohlendioxidneutralen Kraftstoffen verarbeitet werden und damit in Zukunft Autos, Schiffe und Flugzeuge antreiben.