Auf den Dächern der Berliner Messe sollen in den kommenden Jahren 15.000 Fotovoltaik-Module verbaut werden. Bis 2025 sollen diese in Gebrauch genommen werden, dabei handelt sich dann um die größte Solaranlage Berlins. Die Messe und die Berliner Stadtwerke gaben an, dass die Fläche sich umgerechnet über circa sieben Fußballfelder erstrecke.
Bis 2035 will Berlin ein Viertel des Stroms mit Sonnenenergie erzeugen. Das geplante Projekt würde, laut regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD), erheblich zur Erreichung dieses Ziels beitragen. Der parteilose Wirtschaftssenator Stephan Schwarz sprach von dem "Beginn einer Revolution, was den Ausbau Erneuerbarer Energien anbelangt".
Wenn die Anlage 2025 planmäßig in den Betrieb genommen werden kann, soll sie pro Jahr etwa fünf Gigawattstunden Strom produzieren. Damit könnten bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 2500 Kilowattstunden ungefähr 2000 Zwei-Personen-Haushalte versorgt werden.
In der Hauptstadt sind laut "Fotovoltaik-Dashboard" aktuell 11.414 Fotovoltaikanlagen in Betrieb, das sind erst 3,6 Prozent des Ausbauziels. Mit den bestehenden Solaranlagen wäre bei durchschnittlichen Berliner Wetterbedingungen das Decken von gerade einmal 0,9 Prozent des jährlichen Strombedarfs der Hauptstadt möglich. Die Berliner Stadtwerke halten das Projekt deshalb für ein wichtiges Zeichen für mehr regionalen Klimaschutz und sehen darin einen Anreiz für mehr Investitionen in die Erneuerbare Energien.
Erste Teile der Fotovoltaikanlage könnten bereits im kommenden Frühjahr 2023 ans Netz gehen. Die selbsterzeugten Energie von den Dächern der 20 Hallen des Messegeländes ist ein Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der Messe Berlin. Sie will so den Betrieb von Großveranstaltungen zukünftig klimaneutral gestalten. Erzeugter Strom der Solaranlage, der von der Messe nicht benötigt wird, soll in das Berliner Stromnetz eingespeist werden.
Die Geschäftsführerin der Berliner Stadtwerke, Kerstin Busch, rechnet mit Ausgaben von etwa sechs Millionen Euro für das Projekt.