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Zero Waste: Initiative verkocht und spendet übriges Obst und Gemüse vom Großmarkt

Obst und Gem
Was nicht perfekt aussieht, wird oft nicht gekauft und dann weggeworfen.Bild: www.imago-images.de / Avanti/Ralf Poller
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Zero Waste: Initiative verkocht und spendet übriges Obst und Gemüse vom Großmarkt

09.03.2021, 11:0209.03.2021, 11:02
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Jeden Morgen wird auf dem Marseiller Großmarkt mit frischen Lebensmitteln gehandelt. Tausende Zucchini, Orangen, Tomaten und Salatköpfe werden hier tagtäglich hin- und hertransportiert. Was aufgrund von Schalenfehlern, Druckstellen oder anderen kleinen Macken nicht verkauft wurde, landete bisher im Müll. Das hat sich zum Glück geändert – denn eine gemeinnützige Obst- und Gemüseküche hat es sich zum Ziel gemacht, alle Reste zu verarbeiten.

Die neu gegründete "Association Fruits et Légumes Solidarité" hat laut der "Tagesschau" eine besondere Mission: Was auf dem Großmarkt in Marseille übrig bleibt, wollen die Mitarbeiter der Initiative weiterverarbeiten – zu Suppe, Marmelade oder Saft. Die fertigen Produkte sollen zu 75 Prozent gespendet und der Rest verkauft werden. So soll sich die Initiative längerfristig selbst finanzieren können.

2400 Tonnen Obst und Gemüse werden hier jährlich entsorgt

Auch für die Großhändler lohnt sich die Spende: Denn 60 Prozent des Gegenwerts der gespendeten Produkte wird ihnen bei der Steuer gutgeschrieben. Deshalb entscheiden sich immer mehr Händler dafür, ihre nicht verkaufte Ware zu spenden. Jährlich werden auf dem Marseiller Großmarkt immerhin 2400 Tonnen Obst und Gemüse entsorgt, das ärgert auch die Händler.

Dro Kilndjian, Leiter der Obst- und Gemüseküche, kontrolliert jeden Tag die einkommende Ware und entscheidet, was daraus gekocht wird. Gegenüber der "Tagesschau" sagt er: "Jeden Morgen entdecken wir von Neuem, was die Händler des Großmarkts uns liefern. Wir müssen uns daran anpassen. Das ist immer spannend."

Weiterverarbeitung macht die Lebensmittel länger haltbar

Warum werden die Lebensmittel erst verarbeitet, bevor sie gespendet oder verkauft werden? "Wegen des Zustandes, in dem die Produkte zu uns kommen, haben wir oft nicht genug Zeit, um sie rechtzeitig weiterzuverteilen. Also mussten wir einen Weg finden, die Lebenszeit der Produkte zu verlängern, indem wir sie weiterverarbeiten", sagt Kilndjian.

Nachdem einige Laborproben durchgeführt wurden, darf die Küche ihre Produkte jetzt auch ausliefern. Die ersten Suppen und Tiefkühlgemüse-Portionen wurden an die Initiative "Femmes du Plan d´Aou" gespendet. 200 Personen wurden dort mit Gratis-Lebensmittel versorgt.

(sb)

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