Jetzt hat man eine nützliche Lösung für das Grubenwasser im Saarland gefunden.Bild: Michael Gstettenbauer / imago images
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Das Grubenwasser im Saarland ist schon lange ein Streitthema. Seit 2012 ist der Bergbau in der Region stillgelegt. Das Problem mit dem Grubenwasser blieb – bis jetzt.
Doch was ist Grubenwasser überhaupt? Es besteht größtenteils aus Regenwasser, das sich in den Kammern und Hohlräumen unter Tage sammelt. Als die Steinkohle noch aktiv im Saarland gefördert wurde, hat man es abgepumpt, um die Bergleute zu schützen.
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Sind die Bergwerke nicht mehr in Betrieb, werden sie teilweise geflutet. Jedoch nur bis zu einer gewissen Höhe, damit es sich nicht mit dem Trinkwasser vermischt.
Da das ungenutzte Wasser schon eine Temperatur von etwa 38 Grad hat, setzt man es nun neuerdings als Energiequelle für die Fernwärme in der Region ein.
Streit um die Zukunft der Gruben ging bis vor Gericht
Im Saarland wurde das Wasser aus den alten Gruben auch noch lange, nachdem dort Kohle abgebaut wurde, ausgepumpt. Ein Verfahren, das sehr teuer ist. Deswegen wollte die RAG, die für den Tagebau verantwortlich ist, stattdessen die Gruben fluten. Dagegen gab es mehrere Klagen, die Schäden und Umweltverschmutzung fürchteten.
Jetzt wurde allerdings eine sinnvolle Nutzung für das Grubenwasser gefunden. Insgesamt 400 Kund:innen in Teilen von Quierschied und Sulzbach beziehen ab sofort klimafreundliche Fernwärme dank des Grubenwassers.
Die Wärme des Grubenwassers ermöglicht Energieeinsparungen
Dazu wurde an der Grube Camphausen eine Anlage zur Aufbereitung des Wassers gebaut. Die funktioniert so: Das nach oben gepumpte Wasser wird durch einen Wärmetauscher geleitet und im Kraft-Wärme-Kopplungssystem des daneben liegenden Kraftwerks genutzt. Dort wird Strom eingesetzt, um das warme Grubenwasser auf die für das Fernwärmenetz nötigen 90 Grad Betriebstemperatur zu bringen.
Auf diese Weise benötigt man weniger Energie, um das Wasser zu erhitzen, weil es vor dem Erhitzen bereits 38 Grad warm ist. So spart man deutlich an Energie. Der Betreiber Iqony geht davon aus, dass man so etwa 6000 Tonnen CO₂-Emissionen pro Jahr vermeiden kann.
Iqony betont außerdem, dass die Anlage weiterhin benutzt werden könne, wenn das Grubenwasser nicht mehr gefördert werde. In dem Fall könnte mit einer Sonde die Wärme des Wassers angezapft werden.
Insgesamt hat der Bau der neuen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage den Energieversorger 18 Millionen Euro gekostet. An anderen Standorten werde aktuell geprüft, ob man auch dort die thermische Energie des Grubenwassers für die Fernwärme nutzen kann.
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