Zum neuen Jahr gab es in Deutschland direkt gute Nachrichten, was die Energiewende angeht. Am 1. Januar deckten die Erneuerbaren Energien den Strombedarf in Deutschland nämlich zeitweise um bis zu 125 Prozent.
Das heißt, die Gesamtmenge des aus Wind- und Solarenergie, Wasserkraft und anderen Erneuerbaren erzeugten Stroms überstieg den tatsächlichen Bedarf hierzulande. Das ging aus Daten des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme hervor.
Dass es so weit kam, lag vor allem an dem stürmischen Wetter in Norddeutschland, wo die Windräder am Neujahrstag auf Hochtouren liefen. Aber auch die Solarenergie trägt ihren Anteil bei. Das zeigen neue Zahlen des Bundesverbands Solarwirtschaft.
Allein im vergangenen Jahr kam demnach eine installierte Leistung von 17 Gigawatt hinzu; ein Plus von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die installierte Gesamtleistung lag damit zum Jahreswechsel erstmals bei mehr als 100 Gigawatt.
Rund 14 Prozent des deutschen Stromverbrauchs konnten damit über Sonnenenergie gedeckt werden. Die meiste Leistung (rund 38 Gigawatt) stammt dabei von Solarmodulen auf Eigenheimdächern.
Wachstumstreiber waren im vergangenen Jahr aber die ebenerdig errichteten Solarparks. Sie machten mit 6,3 Gigawatt mehr als ein Drittel der neu hinzugekommenen Leistung aus – ein Zuwachsplus von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Noch stärker wuchs der Zubau von Stecker-Solargeräten, den sogenannten Balkonkraftwerken. Ihre installierte Leistung verdoppelte sich 2024 auf rund 0,7 Gigawatt. Sie stehen somit weiterhin nur für einen kleinen Teil der installierten Gesamtleistung.
Solarmodule auf Firmendächern machten knapp 30 Prozent der Gesamtleistung aus. Hier lag der Zuwachs bei den Neuinstallationen bei rund einem Viertel im Vergleich zu 2023.
"Mit einem in den kommenden zwei Jahren anhaltenden Marktwachstum in etwa gleicher Größenordnung schwenken wir auf die Zielgerade ein", teilte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft, Carsten Körnig, mit.
"Die nächsten Meilensteine der Energiewende zu erreichen, ist allerdings kein Selbstläufer." Ziel der Bundesregierung sei bis 2030 eine Gesamtleistung von rund 215 Gigawatt, also mehr als doppelt so viel wie bisher. Die nächste Bundesregierung sollte deshalb weitere Marktbarrieren abbauen und Investitionen sicherstellen.
(mit Material von dpa)