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Österreich führt Pfandsystem für Getränke ein – mit Ausnahmen

05.09.2024,
In Österreich gibt es seit dem 1. Januar ein Pfandsystem.Bild: APA / Eva Manhart
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Nachhaltigkeit: Österreich führt Pfandsystem ein

04.01.2025, 11:2804.01.2025, 11:29
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Volle Flasche gegen Pfand kaufen, Leergut abgeben und Pfand zurückbekommen: In Deutschland gibt es dieses Kreislaufsystem in seiner heutigen Form seit rund 20 Jahren, nun zieht ein Nachbarland nach. In Österreich gibt es seit dem 1. Januar 2025 ein Einwegpfandsystem.

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Laut der österreichischen Bundesregierung gilt die Pfandpflicht für alle geschlossenen Getränkeverpackungen aus Kunststoff oder Metall mit einer Füllmenge von 0,1 bis 3 Liter. Die Höhe des zu entrichtenden Pfands liegt bei 25 Cent.

Österreich: Pfand soll Recyclingquote erhöhen

Durch das Pfandsystem soll die Sammelquote von Einwegkunststoffflaschen erhöht werden. Laut Regierung würden derzeit nur rund 70 Prozent der Plastikflaschen nach dem Gebrauch wieder dem Recyclingkreislauf zugeführt. Der Anteil soll bis 2027 auf das EU-Ziel von 90 Prozent gesteigert werden. Das Gesetz, welches bereits 2021 verabschiedet wurde, folgt auch Empfehlungen der Wissenschaft.

Einer Studie der Universität für Bodenkultur Wien, der Montanuniversität Leoben und dem Technischen Büro Hauer im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz zufolge ist ein Pfandsystem die effizienteste und kostengünstigste Maßnahme, um die Recyclingquote zu erhöhen. In Deutschland etwa liegt die Quote dank etabliertem Pfandsystem bei 98 Prozent, so hoch wie in keinem anderen Land der Erde.

Laut dem "Standard" hatten einzelne Energydrink-Abfüller für Ausnahmen für Getränke in kleiner Menge lobbyiert, sich letztendlich aber nicht durchgesetzt. Von der Pfandpflicht ausgenommen sind lediglich Sirupe, flüssige Lebensmittel und Milchmixgetränke. Letztere unterliegen in Deutschland seit 2024 der Pfandpflicht. In Österreich verzichtet man darauf, mit Verweis auf hygienische Gründe.

"Die Einführung des Pfandsystems auf Plastikflaschen und Getränkedosen in Österreich ist ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Müllvermeidung", heißt es von der Regierung. "Durch das Pfand haben die Verpackungen einen Wert. Dieser Wert schafft einen Anreiz, die Verpackungen zurückzugeben, statt sie achtlos wegzuwerfen."

Österreich: Übergangsphase bei Pfand

Bei der Einführung des Pfandsystems gilt in Österreich zunächst eine Übergangsphase. Bis Ende 2025 dürfen Getränke noch ohne Pfandlogo verkauft werden, sofern diese vor dem 1. April produziert wurden.

Abgegeben werden können nur Flaschen, die mit dem österreichischen Pfandlogo versehen sind. Pfandflaschen aus Deutschland werden beispielsweise nicht angenommen. Grundsätzlich müssen alle Händler, die Getränke verkaufen, auch Leergut annehmen. Ausgenommen von der Pflicht sind jedoch Automatenbetreiber, Essens-, Post- und Pakethersteller.

Vor einem Preisanstieg von Getränken müssen sich die Österreicher:innen wohl nicht fürchten. Laut dem "Standard" zeigten Erfahrungen aus anderen Ländern keine erhöhten Preise durch Pfand. Das System trage sich finanziell selbst. Nicht zuletzt durch den sogenannten Pfandschlupf, also Pfand, das nicht zurückgegeben wird.

Reparaturbonus in Berlin wird 2025 fortgesetzt

Wenn Mixer, Föhn oder der Toaster kaputtgehen, steht man oft vor einer zwiespältigen Entscheidung: Versuchen selbst zu reparieren (dabei jedoch Zeit und eventuell Nerven verlieren), neu kaufen (dabei jedoch nicht gerade nachhaltig agieren) oder reparieren lassen (dabei jedoch oft so viel zahlen, dass man sich eigentlich auch ein neues Gerät hätte leisten können).

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