Vor dem Rhein-Panorama wird in den kommenden drei Jahren tüchtig umgebaut.Bild: dpa / Philipp von Ditfurth
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21.12.2023, 15:5721.12.2023, 15:58
Schluss mit Diesel: Diese nachhaltige Vision wird von der Deutschen Bahn offenbar peu à peu umgesetzt. Auf der "Hochrheinbahn" zwischen Basel und Konstanz sollen ab dem Jahr 2027 nur noch elektrisch betriebene Fahrzeuge unterwegs sein.
Im Rahmen einer Kooperation planen die DB und die SBB die Elektrifizierung der Strecke, um die Umwelt zu entlasten und nachhaltigeren Zugverkehr anbieten zu können. Zur Unterzeichnung eines entsprechenden Vertrags trafen sich am 18. Dezember bereits der BW-Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und mehrere Vertreter:innen aus der Schweiz in der Kleinstadt Laufenburg.
Umbau der Bahnhöfe der Hochrheinbahn ist ebenfalls nötig
Der Umbau ist ein Riesenprojekt. Laut Angaben der DB reiche es nämlich nicht aus, die Strecke einfach nur zu elektrifizieren, "Anpassungen an der Strecke sowie Umbauarbeiten an den Stationen sind daher ebenso Bestandteil des Projekts", erklärt die Deutsche Bahn auf ihrer Website.
Dort zeigt sie auch, wie die Umbauarbeiten in den kommenden drei Jahren konkret aussehen werden. Vor allem geht es dabei um mehrere Bahngleise, die an den Bahnhöfen auf dieser Strecke neu oder zumindest umgebaut werden müssen, wie es weiter heißt – damit sollte das Bahnfahrt-Erlebnis dann auch gleichzeitig barrierefreier werden:
"Alle Bahnsteige werden dabei mit einer Bahnsteiglänge von 155 m und einer Höhe von 55 cm über Schienenoberkante zum niveaugleichen Ein- und Ausstieg ausgebaut. Insgesamt sind 36 Bahnsteige an 17 Stationen auf je 155 m anzupassen. 33 Bahnsteige werden von 38 cm auf jeweils 55 cm Einstiegshöhe umgebaut."
Obendrein wird es am Rappensteintunnel und dem Aarbergtunnel zu Bauarbeiten kommen. Im Rappensteintunnel muss die Tunnelsohle sogar um 60 Zentimeter abgesenkt werden, um die erforderliche Innenhöhe für einen elektrischen Betrieb herzustellen.
Auf den 75 Kilometern Strecke muss in gesamter Länge eine Oberleitung entstehen, welche die Hochrheinbahn künftig mit Strom versorgen soll. Alle betroffenen Bauwerke und Bauteile müssen geerdet werden, die Stellwerkstechnik angepasst, neue Kabel und Kabelführungen, Weichenheizungen und Gleisfeldbeleuchtungen sind ebenfalls notwendig.
430 Millionen Euro sind für die Elektrifizierung eingeplant
Zudem werden die Bauarbeiten genutzt, um auch weitere nachhaltige Anpassungen vorzunehmen, wie die Deutsche Bahn meldet:
"Im Rahmen dieser Arbeiten werden auch Umweltschutz- und Lärmschutzmaßnahmen gemäß den gesetzlichen Bestimmungen einschließlich der Schaffung von Ausgleichsflächen und Ersatzhabitaten durchgeführt."
Billig ist das alles nicht. Die Kosten werden daher zwischen den Beteiligten aufgesplittet, durch deren Gebiete die Strecke verläuft. Das ist in erster Linie das Land Baden-Württemberg und die ansässigen Kommunen, aber auch die Kantone Basel-Stadt und Schaffhausen beteiligen sich an der Finanzierung. Die gesamte zur Verfügung stehende Summe beläuft sich auf etwa 430 Millionen Euro.
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Eine Summe, die hoffentlich dem Klima zugutekommt. Denn: Nach der Elektrifizierung wird Diesel auf dieser Strecke überflüssig sein. Der dann benötigte Strom soll vor allem regenerativ erzeugt werden. Zudem sind Elektroantriebe in der Regel leiser als Dieselmotoren und sogar schneller in der Beschleunigung – das sind gute Nachrichten für die Umwelt und die Fahrgäste.
Für die Schweiz ist das schon lange normal. Dort beläuft die E-Mobilität der Eisenbahn bereits hundert Prozent. Das deutsche Streckennetz ist laut "Allianz pro Schiene" erst zu 61 Prozent elektrifiziert (Daten von Oktober 2023). Damit ist in puncto Nachhaltigkeit noch Luft nach oben bei der Deutschen Bahn. Ein Riesenbetrieb ist eben kein D-Zug ...
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