Derzeit sind einige Fische gefährdet. Da wäre etwa der Wolfsbarsch, der atlantische Lachs, aber auch der europäische Aal. Alles Tiere, die hierzulande nicht selten auf dem Teller landen. Überfischung, Klimaveränderung, aber auch Parasiten und Wasserkraftwerke ließen ihre Bestände jedoch schrumpfen.
Manche Fische sind in bestimmten Gewässern, etwa der Nordsee, sogar ganz verschwunden. Ausgewandert, geflohen, ausgemerzt. Hin und wieder gibt es aber ein Comeback. Und ein solches erlebt aktuell ein richtiger Meeresgigant, ein Flossen-Schwergewicht, ein Kiemen-Koloss.
Die Rede ist vom Blauflossen-Thunfisch. Wegen Überfischung schienen die gewöhnlich mehr als 300 Kilogramm schweren Tiere aus unseren Breiten verschwunden. Strenge Fangverbote und die Bekämpfung illegaler Fischerei sorgten jedoch dafür, dass sich der Bestand innerhalb von 15 Jahren im Ostatlantik verdreifachte. Die Tiere konnten sich entsprechend wieder etwas ausbreiten.
Denn in der Nordsee-Meerenge zwischen Dänemark, Norwegen und Schweden, dem Skagerrak, gab es nun wieder regelmäßig Sichtungen der Tiere, die eigentlich im Golf von Mexiko und im Mittelmeer laichen. Gegenüber der "Kreiszeitung" sagt WWF-Fischereiexperte Philipp Kanstinger: "Die Population ist auf ein gutes Niveau angewachsen, auch größere Tiere wandern zurück in unsere Gewässer."
Es sei sogar möglich, sagt er weiter, dass die gewaltigen Fische auch in die Deutsche Bucht zurückkehren. Besonders im Gewässer um Helgoland könne er sich das gut vorstellen.
Eigentlich hatte der Fisch, verwirrenderweise auch roter Thun genannt, ganz gute Überlebenschancen. Noch vor 100 Jahren war er aufgrund seines strengen Geschmacks nicht unbedingt beliebt. In den vergangenen 50 Jahren entwickelte sich jedoch eine Begeisterung. Gerade als Sushi-Zutat war er populär.
Innerhalb weniger Jahre brachen die Bestände allmählich zusammen, so wie das eben ist, wenn Menschen erstmal auf den Geschmack kommen. Übrigens: Mehrere Studien, darunter eine der University of Tasmania, haben gezeigt, wie schwer sich der Klimawandel und zugebaute Küsten auf Fischbestände auswirken.
Teilweise machen sie den Tieren ein Leben nahezu unmöglich. Schrumpfender Lebensraum treibt sie zum Beispiel zu Fressfeinden, führt aber auch zur schärferen Konkurrenz um Nahrung.
Um die sich erholenden Bestände zu schützen, behalten Wissenschaftler:innen die aktuellen Entwicklungen in den Meeren im Auge. Sollte es irgendwo zu Problemen kommen, können sie schnell zuständige Behörden einschalten und intervenieren.