Europa steht am Scheideweg. Die Energielandschaft muss dringend auf erneuerbare Energien umgestellt werden, um die Klimaziele zu erreichen. Diese Herausforderung wird durch geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Herausforderungen verschärft.
Der Energieverbrauch ist dabei für mehr als 75 Prozent der CO2-Emissionen der EU verantwortlich. Mit den näher rückenden Verpflichtungen des Pariser Klimaabkommens wird die Umgestaltung der Energiesysteme Europas immer dringlicher.
Angesichts steigender Energiepreise in ganz Europa und jüngster geopolitischer Veränderungen – wie etwa dem Einmarsch Russlands in die Ukraine – hat die Europäische Kommission mit dem REPowerEU-Plan einen Kurs in Richtung einer nachhaltigeren Energiezukunft eingeschlagen.
Um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, ist eine grundlegende Transformation unseres Energiesystems erforderlich. Doch viele Fragen sind noch ungeklärt: Welche sind die Energiequellen der Zukunft? Welche digitalen Lösungen stehen bereit und wo sind Innovationen gefragt? Und wie kann diese Transformation vorangetrieben werden?
Eine Antwort der EU auf diese Fragen ist das geografische Photovoltaik-Informationssystem (PVGIS). Es handelt sich dabei um ein digitales Archiv, das genau kartiert, wo in Europa Sonneneinstrahlung stattfindet und wie leistungsfähig Photovoltaikanlagen sind. PVGIS soll dazu beitragen, das Potenzial für Solarenergie zu bewerten – insbesondere auf den Dächern der jeweiligen Regionen.
Die Europäische Kommission hat mit ihrem REPowerEU-Plan bereits einen Fahrplan vorgestellt, der Maßnahmen zur Drosselung des Energieverbrauchs sowie zur Diversifizierung von Energiequellen beinhaltet. Im Zentrum dieses Plans steht der beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energien, bei denen Solar- und Windkraft eine entscheidende Rolle spielen sollen.
Digitale Kartierungs- und Vorhersagetools wie das PVGIS haben sich als wichtige Instrumente erwiesen, die es ermöglichen, optimale Standorte für erneuerbare Energien zu identifizieren und gleichzeitig Umweltauswirkungen einzudämmen.
Das PVGIS steht einem breiten Spektrum von Akteuren zur Verfügung – von Investor:innen über Installateur:innen bis hin zu Einzelpersonen – und soll es diesen ermöglichen, fundierte Entscheidungen bezüglich der Energiewende zu treffen. Nicht zuletzt fördert es durch seinen Open-Source-Charakter einen demokratischen Zugang zu wichtigen Informationen und ermöglicht es allen Beteiligten, sich aktiv an der Umstellung auf erneuerbare Energien zu beteiligen.
Im Gegensatz zu bestehenden, ähnlichen Plattformen, konzentriert sich das PVGIS speziell auf Informationen zur Sonneneinstrahlung und Leistungsfähigkeit von Photovoltaikanlagen. So sollen die Mitgliedstaaten optimal mit Daten darüber versorgt werden, wo und wie sie ihre erneuerbaren Energien ausbauen können.
Die Einführung solcher Instrumente wie dem PVGIS stellt einen entscheidenden Schritt hin zur Bekämpfung des Klimawandels dar.
(jj)