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Supermarkt: Neues Logo auf Fleischprodukten – das steckt dahinter

Hand with package meat beef in store
Wie die Tiere gehalten wurden, ist auf der Verpackung bisher oft nicht eindeutig gekennzeichnet gewesen. Bild: iStockphoto / sergeyryzhov
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Supermarkt: Neues Logo auf Fleischprodukten – das steckt dahinter

06.01.2024, 11:10
Mehr «Nachhaltigkeit»

Die Verwendung von Logos auf Lebensmitteln in den Supermärkten soll Kund:innen mehr Informationen darüber geben, ob ihr Produkt zum Beispiel fair, biologisch oder regional angebaut wurde. In Zukunft wird noch ein weiteres Siegel dazu kommen, das Verbraucher:innen kennen müssen.

Beim Betrachten der Kühltheken im Supermarkt oder beim Fleischer finden Kund:innen in Kürze zusätzliche Informationen zur Herkunft von Fleisch.

Cem Özdemir, Bundesagrarminister der Grünen, hat zwei neue Kennzeichnungen im Gesetz verankert. Nun steht die praktische Umsetzung bevor: Ab dem 1. Februar treten erweiterte Pflichtangaben zur Herkunft des Fleisches in den Kühltheken in Kraft. Der Fahrplan für das zukünftige staatliche Tierhaltungslogo ist bis 2025 festgelegt.

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Kennzeichnung von Fleischprodukten: "Haltungsform"-Logo war freiwillig

Auch bisher gab es schon eine Kennzeichnung zu den Lebensbedingungen von Tieren mit dem Aufdruck "Haltungsform". Diese wurde 2019 in großen Supermarktketten eingeführt und war für das Fleisch von Rindern, Schweinen und Geflügel weit verbreitet. Doch die Angaben waren bislang immer freiwillig.

Fleisch als Lebensmittel Das Logo der Initiative Tierwohl mit der Kennzeichnung 2 für Haltungsform Stall Plus
Das aktuelle Logo unterscheidet zwischen vier Haltungsformen.Bild: Imago Images / Gottfried Czepluch

Nachdem eine geplante, EU-weite Lösung für ein verpflichtendes Herkunftsetikett auf Fleisch nicht zustande kam, setzt Bundesagrarminister Cem Özdemir auf Eigeninitiative und führt national ein verpflichtendes Logo ein, das schrittweise ausgeweitet werden soll.

Bereits im Sommer, als die Verordnung im Bundesrat gebilligt wurde, betonte der Grünen-Politiker, dass Verbraucher:innen durch diese Maßnahme regionale Wertschöpfung sowie hohe Umwelt- und Tierschutzstandards unterstützen könnten.

Fleischkennzeichnung: Das bedeuten die einzelnen Stufen

Das neue Logo für Tierhaltungskennzeichnung wird Pflciht.
So sieht die Tierhaltungskennzeichnung aus.Bild: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
  • Stall: Haltung gemäß der gesetzlichen Mindestanforderungen und vergleichbar mit der aktuellen "Haltungsform 1"
  • Stall+Platz: Etwas mehr Platz im Stall (+ 12,5 %), zusätzlich Raufutter und Strukturierung der Ställe. Diese Tierhaltungsform ist grob vergleichbar mit "Haltungsform 2" der freiwilligen Kennzeichnung.
  • Frischluftstall: Noch mehr Platz im Stall (+ 45 %) und Außenklimakontakt. Diese Stufe ist grob vergleichbar mit "Haltungsform 3".
  • Auslauf/Weide: Noch mehr Platz im Stall (+ 100 %) und den Schweinen steht ganztägig ein Auslauf im Freien zur Verfügung. Alternativ können die Tiere im Freiland gehalten werden. Diese Tierhaltungsform ist grob vergleichbar mit "Haltungsform 4" der freiwilligen Kennzeichnung. Die Stufe "Auslauf/Weide" berücksichtigt nur Fleisch aus konventioneller Schweinemast.
  • Bio: Die Tierhaltung entspricht den Anforderungen der EU-Ökoverordnung. Das bedeutet, die Tiere haben eine noch größere Auslauffläche und noch mehr Platz im Stall.

Im Supermarkt und beim Metzger: Auch unverpacktes Fleisch betroffen

Neu ist an dem staatlichen Tierhaltungslogo, dass die Kennzeichnung nicht nur für verpacktes Fleisch im Supermarkt gilt, sondern auch auf unverpacktem Fleisch von Schweinen, Schafen, Ziegen und Geflügel in Metzgereien, Hofläden und auf Wochenmärkten zu finden sein wird. Die Angaben müssen Aufzucht- und Schlachtland umfassen und können durch kleine Schilder an der Ware oder Bildschirme erfolgen.

ARCHIV - 02.01.2023, ---: Blick in eine Fleischtheke in einer Metzgerei. Die verpflichtende Kennzeichnung �ber die Herkunft wird ab dem 11. Februar 2024 auf unverpacktes Fleisch von Schweinen, Schafen ...
Auch unverpacktes Fleisch beim Metzger, der Supermarkttheke oder im Hofladen muss gekennzeichnet werden.Bild: dpa / Bernd Weißbrod

Das Ministerium plant auch eine nationale Ausweitung der Herkunftskennzeichnung in Restaurants und Gaststätten. Eine Abstimmung eines entsprechenden Entwurfs in der Bundesregierung ist für das Frühjahr 2024 vorgesehen. Es scheint, dass Özdemirs neues Logo genau zur richtigen Zeit kommt.

Wie Studien zeigen, ist es Konsument:innen zunehmend wichtig zu wissen, unter welchen Bedingungen die Lebensmittel hergestellt werden. Laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage im Auftrag des Ministeriums, halten 85 Prozent der Befragten Informationen zu den Haltungsbedingungen von Tieren für wichtig oder sehr wichtig. Ebenso gaben 82 Prozent an, dass Angaben zur Herkunft der Produkte, einschließlich des Landes oder der Region, für sie von Interesse sind.

Klimakiller Avocado: Sieben bessere Alternativen zur Superfrucht

Die Avocado ist wohl die umstrittenste Frucht überhaupt. Sie ist ohne Frage sehr gesund, liefert zum Beispiel wertvolle Omega-3-Fettsäuren, Magnesium, Vitamin A und E. Das ist gut für Herz und Kreislauf, senkt den Cholesterinspiegel, hilft bei Stress und Nervosität und unterstützt den Muskelaufbau. Und sie schmeckt in vielen Kombinationen und Varianten sehr gut, trotz und gerade wegen relativ geringem Eigengeschmack.

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