Die Verwendung von Logos auf Lebensmitteln in den Supermärkten soll Kund:innen mehr Informationen darüber geben, ob ihr Produkt zum Beispiel fair, biologisch oder regional angebaut wurde. In Zukunft wird noch ein weiteres Siegel dazu kommen, das Verbraucher:innen kennen müssen.
Beim Betrachten der Kühltheken im Supermarkt oder beim Fleischer finden Kund:innen in Kürze zusätzliche Informationen zur Herkunft von Fleisch.
Cem Özdemir, Bundesagrarminister der Grünen, hat zwei neue Kennzeichnungen im Gesetz verankert. Nun steht die praktische Umsetzung bevor: Ab dem 1. Februar treten erweiterte Pflichtangaben zur Herkunft des Fleisches in den Kühltheken in Kraft. Der Fahrplan für das zukünftige staatliche Tierhaltungslogo ist bis 2025 festgelegt.
Auch bisher gab es schon eine Kennzeichnung zu den Lebensbedingungen von Tieren mit dem Aufdruck "Haltungsform". Diese wurde 2019 in großen Supermarktketten eingeführt und war für das Fleisch von Rindern, Schweinen und Geflügel weit verbreitet. Doch die Angaben waren bislang immer freiwillig.
Nachdem eine geplante, EU-weite Lösung für ein verpflichtendes Herkunftsetikett auf Fleisch nicht zustande kam, setzt Bundesagrarminister Cem Özdemir auf Eigeninitiative und führt national ein verpflichtendes Logo ein, das schrittweise ausgeweitet werden soll.
Bereits im Sommer, als die Verordnung im Bundesrat gebilligt wurde, betonte der Grünen-Politiker, dass Verbraucher:innen durch diese Maßnahme regionale Wertschöpfung sowie hohe Umwelt- und Tierschutzstandards unterstützen könnten.
Neu ist an dem staatlichen Tierhaltungslogo, dass die Kennzeichnung nicht nur für verpacktes Fleisch im Supermarkt gilt, sondern auch auf unverpacktem Fleisch von Schweinen, Schafen, Ziegen und Geflügel in Metzgereien, Hofläden und auf Wochenmärkten zu finden sein wird. Die Angaben müssen Aufzucht- und Schlachtland umfassen und können durch kleine Schilder an der Ware oder Bildschirme erfolgen.
Das Ministerium plant auch eine nationale Ausweitung der Herkunftskennzeichnung in Restaurants und Gaststätten. Eine Abstimmung eines entsprechenden Entwurfs in der Bundesregierung ist für das Frühjahr 2024 vorgesehen. Es scheint, dass Özdemirs neues Logo genau zur richtigen Zeit kommt.
Wie Studien zeigen, ist es Konsument:innen zunehmend wichtig zu wissen, unter welchen Bedingungen die Lebensmittel hergestellt werden. Laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage im Auftrag des Ministeriums, halten 85 Prozent der Befragten Informationen zu den Haltungsbedingungen von Tieren für wichtig oder sehr wichtig. Ebenso gaben 82 Prozent an, dass Angaben zur Herkunft der Produkte, einschließlich des Landes oder der Region, für sie von Interesse sind.