Eine Sache, die durch kulturelle und religiöse Traditionen wie unberührt von nachhaltiger Entwicklung scheint, sind Bestattungen. Ein Start-Up aus den USA hat sich dieses Themas nun angenommen. Bei Recompose ist der Name Programm, denn das Angebot besteht darin, verstorbene Menschen zu kompostieren.
Die bislang vorherrschenden Bestattungsformen, wie eine Beerdigung mit Sarg und Einäscherungen mit anschließender Urnenbestattung. belasten die Umwelt stark. Bei den herkömmlichen Methoden werden den Böden Chemikalien zugeführt oder fossile Brennstoffe und Gase verbraucht. In Ländern wie der Schweiz ist es zumindest erlaubt, die Asche eines verstorbenen Menschen zur Verstreuung an die Familie abzugeben und eine Beerdigung mit Urne zu umgehen.
Damit eine maximal nachhaltige Bestattung möglich wird, hat der Bundesstaat Washington bereits 2020 die Kompostierung von verstorbenen Menschen legalisiert. Die menschliche, kompostierte Erde darf in Wäldern beigesetzt oder an die jeweiligen Familien abgegeben werden. Kurz nach dieser Legalisierung machte das Start Up Recompose seinen Anfang.
In der Praxis sieht das Kompostierungsverfahren von Recompose so aus, dass die sterblichen Überreste in eine Stahlbox gelegt werden. Hierfür verfügt das Unternehmen über ein eigenes Kompostiergebäude. Die Behandlung der Körper erfolgt mit warmer Luft und organischen Materialien. Darunter sind Schneckenklee, Stroh oder Holzspäne. Zersetzt werden die Körper bei diesem Verfahren innerhalb von 30 Tagen.
Die entstandene Erde ergibt im Durchschnitt einen Kubikmeter. Das entspricht in etwa zwei Schubkarren-Ladungen. Diese wird dann mit bestem Gewissen wieder an die Natur abgegeben. Recompose ermöglicht mit diesem klimabewussten Bestattungsverfahren einen positiven Beitrag für die Umwelt. Auch wenn sich die katholische Kirche bereits gegen diese alternative Methode ausgesprochen hat, kann sich das nachhaltige Ergebnis sehen lassen: Pro verstorbener Person wird laut Recompose eine ganze Tonne CO2-Emissionen eingespart.