
Unter den geretteten Fischen waren auch viele Welse. (Symbolbild)Bild: iStockphoto / panida wijitpanya
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Welse spielen eine bedeutende Rolle in den Ökosystemen von Flüssen und Seen. Als große Raubfische regulieren sie die Bestände anderer Fischarten. Außerdem wirbeln sie während der Nahrungssuche das Sediment am Gewässergrund auf und sorgen dafür, dass Nährstoffe wieder freigesetzt werden, die beispielsweise das Wachstum von Algen und Pflanzen fördern.
Die Süßwasserfische haben also einen großen Einfluss auf die Artenvielfalt und das Gleichgewicht in den Ökosystemen, in denen sie vorkommen. Deshalb ist der Europäische Wels schützenswert, auch wenn er nicht unmittelbar gefährdet ist. Dieser Gedanke wird wahrscheinlich auch bei einer Aktion im Norden Tschechiens eine Rolle gespielt haben.
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Unweit der deutschen Grenze sind kürzlich nämlich hunderte Welse in die Elbe umgesetzt worden. Das berichtet "Bild". Hintergrund der außergewöhnlichen Rettungsaktion: In der kleinen Gemeinde Horní Podluží (Obergrund), etwa vier Kilometer von der Grenze zu Sachsen entfernt, musste ein alter Stausee abgelassen werden.
Aufwändige Rettungsaktion in Tschechien
Das hatten die Behörden angeordnet, weil der Damm an einigen Stellen undicht war. Von morgens bis abends haben Mitglieder des Nordböhmischen Fischereiverbandes nach eigenen Angaben versucht, alle Fische im Stausee zu bergen. Weil das noch nicht gelungen ist, soll die Aktion fortgesetzt werden.
Rund 40 Jahre lang ist der Stausee laut dem Verband nicht befischt worden. So haben wohl viele Fische ungestört heranwachsen können. Viele Hechte und Karpfen seien in umliegende Gewässer umgesiedelt worden.
Im Zuge der Rettungsaktion seien aber auch hunderte Welse gefangen worden. Viele davon seien mehr als zwei Meter lang gewesen. Und genau diese Fische sind nun in der Elbe ausgesetzt worden.
Warum sich Angler nicht freuen können
Gut möglich, dass die Riesen-Welse also bald in Dresden, Magdeburg oder Hamburg anbeißen. Sie gezielt zu fischen, lohnt sich aber offenbar nicht. "Über die Jahre sammeln sich im Wels viele Schadstoffe", zitiert "Bild" den tschechischen Profi-Angler Jakub Vágner. Solch ein immenser Fisch sei nicht mehr genießbar.
Vágner betreibt das sogenannte "Catch and release"; er fängt die Fische also und lässt sie danach wieder frei. Das ist in Deutschland allerdings in vielen Fällen verboten, weil es gegen das Tierschutzgesetz verstoßen kann.
Wenn die Fische mit der Angel gefangen werden, bohrt sich der Haken mitunter in Mund und Rachen. Laut der Tierschutzorganisation Peta leiden die Tiere außerhalb des Wassers unter Atemnot und beim Halten oder Herumreichen der Fische kann deren empfindliche Schleimhaut verletzt werden.
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