
Wegen ihrer Hörner stehen Nashörner im Visier von Wilderern.Bild: dpa / Jürgen Bätz
Good News
Für viele dürfte die Forensik eine eklige Angelegenheit sein, für die Polizei ist sie aber unverzichtbar. Mittels forensischer Methoden kann etwa festgestellt werden, wie lange ein Mordopfer bereits tot ist, um im Anschluss einen Verdächtigenkreis einzugrenzen. Dafür wird zum Beispiel das Alter von Maden bestimmt, die sich in und auf dem Körper tummeln.
Theoretisch hilft die Insekten-Analyse aber nicht nur bei der Untersuchung menschlicher Leichen. Auch bei Tieren könnte sie zum Einsatz kommen und zur Aufklärung von Straftaten beitragen. In Südafrika soll es beim Kampf gegen Wilderer helfen.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich
hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden?
Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
Insekten für Artenschutz
Südafrika ist Heimat Tausender Nashörner, darunter auch das vom Aussterben bedrohte Spitzmaul- und das gefährdete Breitmaulnashorn. Wegen ihrer Hörner stehen sie oft im Visier von Wilderern. Jährlich töten sie Hunderte der Tiere, Behörden kommen kaum dagegen an.
Seit 2014 nutzen Polizist:innen forensische Methoden, um mögliche Täter:innen ausfindig zu machen. Wie auch beim Menschen können sie anhand des Entwicklungsstadiums der Insekten einen Todeszeitpunkt eingrenzen. In Kombination mit Handyaufzeichnungen und Zeugenberichten können Ermittler:innen anschließend (im Optimalfall) die Täter:innen ermitteln. Richtig angewandt, ist das eine effiziente Strategie.
Um das Verfahren zu präzisieren, haben die beiden Insektenforscher, Ian Dadour und Melanie Pienaar, nun eine Reihe von Fällen zwischen 2014 und 2021 angeschaut und geprüft, welche Insekten bei den Ermittlungsarbeiten besonders hilfreich waren. Dafür zählte sie die Insekten, die im Verwesungsstadium vorhanden waren.
Bestände konnten sich erholen
Von den 119 Tieren, die von den Nashörnern gesammelt wurden, waren Schmeißfliegen und Käfer am nützlichsten, um den Todeszeitpunkt einzugrenzen, heißt es in der zugehörigen Studie, die das Forschungsgespann im "Medical and Veterninary Entomology" veröffentlichten. Für die Beamt:innen sind das wichtige Informationen, schließlich lernen sie so, worauf sie genau achten müssen, was den Ermittlungsprozess abkürzt.
Laut Dadour konnte die forensische Arbeit zu einem langsamen Anstieg der Nashorn-Populationen beitragen, berichtet "sciencenews". "Es war viel harte Arbeit, bis wir an diesen Punkt gekommen sind." Dadour schult bereits seit einer Weile Wildhüter:innen. Sie können anschließend die forensischen Methoden auch zum Schutz anderer Arten einsetzen. Auch in Fällen von Tierquälerei sollen sie helfen.
Ausgedampft: Die E-Zigarette funktioniert nicht mehr oder es handelt sich um ein Wegwerfprodukt, das sowieso regelmäßig entsorgt werden muss. Jetzt gehört die Vape in den Müll – aber in welchen?