Der Staubsauger saugt Krümel und Fussel nicht mehr richtig auf. Die elektrische Zahnbürste rattert mittlerweile zu laut. Oder der Drucker will einfach nicht mehr angehen. Es ist ein altbekanntes Problem: Elektrogeräte, die langsam den Geist aufgegeben.
Die Frustration ist schnell groß und in Zeiten, in denen ein nagelneues Gerät nur drei Klicks entfernt ist, werfen viele Menschen ihre alten Geräte einfach weg. Trennungsschmerz? Fehlanzeige.
Genau das will die Stadt Berlin nun ändern. Ab 17. September können Bürger:innen ab 18 Jahren einen Reparaturbonus online beantragen. Das hat die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt mitgeteilt.
Demnach sollen 50 Prozent der Reparaturkosten übernommen werden. Allerdings muss die Rechnungssumme mindestens 75 Euro betragen. Insgesamt werden maximal 200 Euro übernommen.
Wer seine defekten Geräte nicht in einen Handwerksbetrieb oder eine Werkstatt bringt, sondern in ein nicht-gewerbliches Repair-Café kann ebenfalls mit einer finanziellen Unterstützung rechnen. Einzige Bedingung: Die Rechnung muss mindestens 25 Euro (inklusive Umsatzsteuer) betragen. Dann werden auch die gesamten Kosten für das Ersatzteil übernommen.
Wer sich unsicher ist, ob sein Gerät unter den Förderbonus fällt, kann das online in einer von der Senatsverwaltung zusammengestellten Liste nachlesen. Darin finden sich von A wie Akku-Astschere über E wie E-Reader hin zu F wie Fondueset und W wie Weinkühlschrank zahlreiche Geräte.
Anspruch auf den Bonus haben natürlich nur Menschen, die ihren Hauptwohnsitz in Berlin haben. Außerdem muss die Reparatur im Förderungszeitraum durchgeführt worden sein.
Der ist vorerst vom 17. September bis einschließlich 31. Dezember 2024 angesetzt. Ob das Projekt im kommenden Jahr fortgesetzt wird, ist aktuell unklar. Dieses Jahr stehen in der Hauptstadt aber 1,25 Millionen Euro für den Reparaturbonus zur Verfügung.
Berlin ist nicht das erste Bundesland, das einen Reparaturbonus einführt. In Sachsen sind laut rbb zwischen Novemver 2023 und April 2024 sind über 6700 entsprechende Anträge bewilligt worden. Die Kosten für das Bundesland hätten sich dabei auf rund 715.000 Euro belaufen.
In Thüringen gibt es den Reparaturbonus schon seit 2021. Dort seien bis 2023 circa 250 Tonnen Elektroschrott und schätzungsweise 2000 Tonnen CO2 eingespart worden. Das entspräche dem CO2-Fußabdruck von 100 Menschen im gleichen Zeitraum.