Bereits im Jahr 2008 ist der Amazonienfonds gegründet worden, ins Leben gerufen von der brasilianischen Regierung und der brasilianischen Entwicklungsbank (BNDES). Das Ziel: Es sollten zusätzliche Mittel für den Schutz der Amazonas-Region aktiviert werden. Auch aus Deutschland flossen Gelder in den Fonds. Die Zahlungen wurden jedoch unter der Bolsonaro-Regierung ausgesetzt.
Jetzt, nach vier Jahren Unterbrechung, hat Deutschland seine Hilfszahlungen für den Fonds wieder aufgenommen.
Der Regenwald im Amazonas-Gebiet gehört zu den artenreichsten Ökosystemen der Erde. Er gilt als CO₂-Speicher und damit als wichtiger Faktor gegen die Erderwärmung. Der Fonds zum Schutz des Amazonas geriet während der Regierung von Ex-Präsident Jair Bolsonaro in Kritik. Deutschland entschied damals, die Zahlungen in den Fonds auszusetzen.
Doch nun fließen die Zahlungen wieder. 20 Millionen Euro gab die Bundesregierung frei. Das gab die deutsche Botschaft in Brasília und die Brasilianische Entwicklungsbank bekannt. Zusätzlich wurden auch für die Fortsetzung der technischen Zusammenarbeit wurden umgerechnet rund 520.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Schon im Januar hatte Deutschland 35 Millionen Euro zugesagt. Die freigegebenen 20 Millionen Euro sind nun der erste Teilbetrag und werden über die deutsche Entwicklungsbank KfW ausgezahlt.
Während der Regierung des Rechtspopulisten Bolsonaro gab es Unstimmigkeiten hinsichtlich der Verwendung der Gelder aus dem Amazonienfonds. Brasiliens Ex-Präsident wollte aus dem Amazonas-Gebiet insbesondere mehr wirtschaftliches Potenzial herausholen. Während seiner Amtszeit stiegen die Zahlen an Brandrodungen und Abholzungen in die Höhe.
Seit Anfang des Jahres regiert in Brasilien nun aber Luiz Inácio Lula da Silva in Brasilien. In seinen früheren Amtszeiten galt er auch nicht unbedingt als Präsident, der Umweltschutz besonders groß geschrieben hat. Zu Beginn seiner derzeitigen Amtszeit kündigte Lula da Silva aber an, dem Schutz von Umwelt und Klima eine höhere Priorität zuzuschreiben.
Nach seinem Amtsantritt ist die Abholzung im Amazonas-Regenwald offenbar stark zurückgegangen. Im Juli sei sie im Vergleich zum Vorjahresmonat um 66 Prozent gesunken, teilte das Umweltministerium des südamerikanischen Landes unter Berufung auf vorläufige Daten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (Inpe) mit.