Münster: Raubfische im Aasee gefunden – Bestand erholt sich
Im Aasee von Münster ereignete sich vor sieben Jahren ein Massensterben von Fischen. Grund waren damals die große Hitze und Sauerstoffmangel im Wasser, diese Umstände kosteten hunderttausenden Fischen das Leben. Dadurch ist anschließend das Ökosystem im See komplett aus dem Ruder geraten.
Nun zeigt der Aasee deutliche Zeichen der Erholung. Fachleute des Ruhrverbands haben Anfang Oktober im Auftrag der Stadt eine umfangreiche Bestandsaufnahme durchgeführt – mit erfreulichen Ergebnissen. Neben jungen Zandern wurden erstmals auch Rapfen im See nachgewiesen.
Erholung des Aasees: Ökologische Maßnahmen greifen
Beide Arten gelten als Indikatoren für ein gesundes Gewässer mit funktionierendem Nahrungsnetz. Die Untersuchung deutet darauf hin, dass die ökologische Stabilität des Aasees zunimmt. Maßnahmen wie schwimmende Pflanzeninseln und naturnah gestaltete Uferbereiche scheinen Wirkung zu zeigen.
In den vergangenen Jahren hat die Stadt Münster gezielt in die ökologische Aufwertung des Aasees investiert. Schwimmende Pflanzenzonen bieten Fischen Laich- und Rückzugsräume, verbessern die Wasserqualität und schaffen Schatten, der Algenwuchs hemmt.
Auch die jüngsten Wasseranalysen bestätigen den positiven Trend. Das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit stellte im Frühjahr eine hohe Dichte an Kleinkrebsen fest – winzige Organismen, die das Wasser filtern und zur Klarheit beitragen. Da Friedfische wie Rotaugen oder Güster diese Kleinkrebse fressen, deutet ihr vermehrtes Vorkommen auf ein besser ausbalanciertes Ökosystem hin.
Untersuchung mit Elektrobefischung
Die aktuelle Erhebung begann am 7. Oktober mit einer sogenannten Elektrobefischung – einer Methode, bei der Fische durch ein elektrisches Feld kurzzeitig betäubt und anschließend untersucht werden, ohne Schaden zu nehmen, heißt es bei "Münster Aktuell". Am Folgetag wurden zusätzlich Netze ausgewertet, die zuvor im See ausgelegt worden waren.
Die aktuelle Untersuchung ist bereits die dritte ihrer Art seit dem massiven Fischsterben im Sommer 2018. Sie wird im Drei-Jahres-Rhythmus wiederholt, um langfristige Veränderungen zu dokumentieren. Ziel ist ein widerstandsfähiges, sich selbst regulierendes Gewässer, das mit extremen Wetterlagen wie Hitze oder Trockenheit besser umgehen kann.
Die Stadt Münster wertet die jüngsten Entwicklungen als Erfolg ihrer ökologischen Resilienzstrategie. Ein stabiler Fischbestand mit einer gesunden Mischung aus Raub- und Friedfischen soll langfristig dafür sorgen, dass sich der See weitgehend selbst regulieren kann.