Der Markt für Bio-Lebensmittel hatte es in den letzten Jahren nicht leicht: Die ohnehin teureren Bio-Produkte kosteten wegen der Inflation noch einmal mehr. Viele Menschen konnten oder wollten sich daher keine Bio-Produkte mehr leisten.
Im Jahr 2022 verzeichnete der zuvor erfolgreiche Bio-Markt in Deutschland daher einen Rückgang. Der Umsatz ging laut Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft um 3,5 Prozent auf 15,3 Milliarden Euro zurück. Doch im vergangenen Jahr ging es wieder bergauf.
"Der Öko-Umsatz konsolidiert sich 2023", wie der Deutsche Bauernverband feststellte. Und für das Jahr 2024 wird mit weiter wachsenden Umsätzen gerechnet. Gesunde Ernährung und Bio-Produkte sind den Kund:innen weiterhin wichtig – und der Lebensmittelmarkt reagiert darauf.
Der Discounter Aldi Süd hat alle Käsesorten seiner Eigenmarke in der Frischetheke auf Produkte aus der Haltungsform 4, also Bio-Qualität, umgestellt. Diese Änderung gilt laut Aldi ab sofort.
Bereits vor knapp einem Jahr hatte Aldi Süd sein gesamtes Wurstsortiment der Frischetheke auf Bio umgestellt. Erik Döbele, Managing Director Buying & Customer Interaction, begründet den Schritt damit, dass das Unternehmen versuche, "nachhaltiges Einkaufen für alle leistbar zu machen".
Aldi Süd bietet inzwischen über das Jahr verteilt mehr als 550 Bio-Artikel an. Diese Bio-Eigenmarken werden unter den Namen "Nur Nur Natur", "Gut bio" und "Mamia bio" geführt. Offiziell geprüfte Bio-Produkte können in der EU mit dem Bio-Siegel, einem sechseckigen grünen Zeichen mit der Inschrift Bio, und dem EU-Bio-Logo, einem Blatt aus EU-Sternen vor grünem Hintergrund, versehen werden.
Die Verwendung der Bio-Kennzeichnung setzt voraus, dass das Unternehmen durch eine EU-Kontrollstelle für den ökologischen Landbau zertifiziert wurde und damit berechtigt ist, das EU-Bio-Logo zu nutzen. Bio-Betriebe arbeiten ausschließlich mit Bio-Rohstoffen und verwenden keine Konservierungs- und weniger Zusatzstoffe: Während in der konventionellen Milchverarbeitung 320 Zusatzstoffe erlaubt sind, sind dies in der biologischen nur 47.