Aus einer Verkehrserhebung, die die Verwaltung der City of London Ende November durchgeführt hat, geht hervor, dass das Fahrradfahren in London immer beliebter wird. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden jetzt veröffentlicht. Sie zeigen: Der Anteil der Fahrräder am Verkehrsaufkommen ist mittlerweile größer als der der Autos.
In dem Zeitraum, in dem die Studie erhoben wurde, waren laut des Berichts 27 Prozent aller Menschen, die am Verkehr teilgenommen haben, mit Fahrrändern unterwegs. Zur Hauptverkehrszeit, in der sogenannten "Rush Hour", waren es sogar knapp 40 Prozent.
Der Anteil der Autofahrer:innen ist gesunken. Nur rund 25 Prozent der Verkehrsteilnehmer:innen saß in Autos und knapp 20 Prozent bewegte sich in Lastern und Lieferwägen fort. Was hat es mit dieser Verkehrsentwicklung auf sich?
Das Mobilitätskonzept der Stadt London hat sich durch die Corona-Pandemie stark verändert. Denn noch bis Anfang 2020 wurde in der britischen Hauptstadt statistisch gesehen jede zweite Strecke mit Bus oder Bahn zurückgelegt.
Als die Londoner Bewohner:innen dazu angehalten waren, Social Distancing zu praktizieren, haben weniger Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt.
Die Behörden setzen seitdem auf ein Konzept, das dazu beitragen soll, die Stadtluft nicht weiter zu verschmutzen: Active Travel. Das Konzept, das Fortbewegung unter körperlicher Betätigung beschreibt, geht bisher gut auf – denn das Fahrrad ist das einzige Verkehrsmittel, das in London heute stärker genutzt wird als noch vor Beginn der Pandemie.
In London mit dem Rad unterwegs zu sein, soll jetzt noch angenehmer werden. Dafür wurde in der Innenstadt eine Sperrfläche für Autos eingerichtet. Die Fläche ist etwa 1,5-mal so groß wie jene in Berlin-Kreuzberg.
Außerdem sind zahlreiche neue Radwege auf zentralen Straßen installiert worden, viele weitere sind in Planung. Nach Abschluss der Baumaßnahmen für die weiteren Radwege ist London die Hauptstadt mit der größten autofreien Zone der Welt.