Nachhaltigkeit
Good News

Nachhaltigkeit: Vietnamese präsentiert Alternative zu Strohhalm aus Plastik

Seggengras und Trinkhalme – kriegst du nicht zusammen? Wir hätten's auch nicht gedacht, aber es soll funktionieren.
Seggengras und Trinkhalme – kriegst du nicht zusammen? Wir hätten's auch nicht gedacht, aber es soll funktionieren. Bild: ống hút cỏ
Good News

Schlürfen-dürfen: Nachhaltige Strohhalm-Alternative kommt jetzt aus Vietnam

11.09.2020, 11:3411.09.2020, 13:45
Mehr «Nachhaltigkeit»

Gewisse Dinge im Leben sind an sich nett, aber eigentlich unnötig. Cocktailschirmchen etwa. Völlig nutzlos, dafür sehen sie schön aus. Ähnlich verhält es sich mit Trinkhalmen.

Die Schlürfwerkzeuge geben dem Trinken einen gewissen Fun-Factor. Leider steht dieser in keiner Relation zur Umweltverschmutzung, die gerade die Plastikvariante mit sich bringt. Vom Leid der Tiere, in deren Nasen oder Mägen die Rohre oft enden einmal ganz zu schweigen.

Alternativen gibt es längst, wie zum Beispiel Makkaroni oder Halme aus Apfelfasern. Sowohl biologisch abbaubar als auch essbar. Wenn sie jedoch industriell hergestellt werden, sorgen sie für, zumindest geringe, CO2-Emissionen, da es dafür Energie in Form von Strom bedarf. Doch es geht noch einfacher. Der Vietnamese Tran Minh Tien stellt Strohhalme aus Seggengras her. Die Materialien dafür wachsen entlang des Mekongdeltas, einer Region in Südvietnam.

Das Seggengras in dieser Ecke der Welt ist von Natur aus hohl und zylinderförmig, was es zu perfekten Trinkhalmen macht. Da das frische Gras eine eher geringe Haltbarkeit von zwei Wochen hat, bietet Tien noch eine getrocknete Variante an, die bis zu sechs Monate halten soll.

Beide Arten seien zudem essbar. Bisher klingt das vielversprechend. Ähnlich wie Tiens Kampfansage an Plastikstrohhalme:

"Plastikstrohhalme tragen einen großen Anteil zu unseren Umweltproblemen bei, da sie in der Regel bereits nach wenigen Minuten weggeworfen werden. Tatsächlich landen deshalb weltweit täglich etwa drei Milliarden Plastikstrohhalme im Müll."
Tran Minh Tienonghutco

Motiviert ist er. Bleibt nur die Frage, ob sich Bars, Kleingartenanlagen oder auch Clubs auf die nachhaltige Alternative einlassen können. Mit einer kleinen Menge Alkohol könnte das vielleicht hinhauen. Macht der doch ein wenig entscheidungsfreudiger.

(tkr)

Weniger Steine, mehr Grün: Landkreis bezahlt Begrünung von Steingärten
Schottergärten werden auch als "Gärten des Grauens" bezeichnet. Sie versiegeln Fläche und geben nichts zurück. Der Kreis Euskirchen in NRW setzt deswegen nun auf einen grünen Wandel und geht mit einem Pilotprojekt dafür an den Start.

Im Kreis Euskirchen geht ein grünes Projekt an den Start: Schottergärten werden in naturnahe Oasen umgewandelt. Für den Wandel übernimmt der Landkreis die Kosten. Von der Beratung über die Planung bis hin zur Umsetzung durch Gärtner:innen – alles wird übernommen, um die grauen, versiegelten Vorgärten zurück in blühende, lebensfreundliche Flächen zu verwandeln.

Zur Story