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USA: Galapagos-Schildkröte wird mit 100 Jahren zum ersten Mal Mutter

Galapagos giant tortoise walking along gravel path, 27.03.2016 21:00:21, Copyright: xnickdalex Panthermedia16481158
Galapagos-Schildkröten können bis zu 200 Jahre alt werden. Bild: imago / nickdale/ Panthermedia
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USA: Galapagos-Schildkröte wird mit 100 Jahren erstmals Mutter

Eine Galapagos-Schildkröte im Philadelphia Zoo sorgt für eine kleine Sensation – und zeigt, dass es nie zu spät ist für Nachwuchs. Das ist nicht nur süß, sondern auch ein kleiner Triumph für den Artenschutz.
08.04.2025, 17:5008.04.2025, 17:50
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Mit 83 Jahren ist Al Pacino noch einmal Vater geworden, Robert De Niro war immerhin 79 Jahre alt und Mick Jagger 73. Das alles ist aber nichts im Vergleich zu einer Galapagos-Riesenschildkröte mit dem passenden Namen "Mommy", die mit geschätzten 100 Jahren zum allerersten Mal Mutter geworden ist.

Seit 1932 lebt sie im Zoo der US-amerikanischen Metropole Philadelphia und legte im vergangenen November 16 Eier. Vier davon sind inzwischen erfolgreich geschlüpft – ein historisches Ereignis. Es ist das erste Mal, dass Schildkröten ihrer Art in der über 150-jährigen Geschichte des Zoos Nachwuchs bekommen haben.

"Dies ist ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte des Philadelphia Zoos", sagte Zoopräsidentin Jo-Elle Mogerman in einer Mitteilung. "Wir könnten nicht aufgeregter sein, diese Nachricht mit unserer Stadt, der Region und der Welt zu teilen."

Schildkröten-Babys geht es "fantastisch"

Vater der Schildkröten-Babys ist Abrazzo, ebenfalls rund 100 Jahre alt, beide sind die ältesten Tiere des Zoos. Allerdings können Galapagos-Schildkröten bis zu 200 Jahre alt werden, streng genommen sind Mommy und Abrazzo also mittleren Alters.

Das erste Jungtier ist bereits am 27. Februar geschlüpft, derzeit werden noch weitere Eier beobachtet, die in nächster Zeit schlüpfen könnten, wie der Zoo auf seiner Webseite mitteilt. Die vier Schildkröten sind derzeit noch hinter den Kulissen des Reptilien- und Amphibienhauses, wiegen zwischen 70 und 80 Gramm und sollen am 23. April der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

"Sie sind etwa so groß wie ein Tennisball und tatsächlich ziemlich temperamentvoll", sagt Lauren Augustine, Direktorin der Herpetologie im Zoo von Philadelphia, der "New York Times". Ihnen gehe es laut Augustine "fantastisch". Herpetologie meint die Lehre von Amphibien und Reptilien.

Vom Aussterben bedrohte Santa-Cruz-Riesenschildkröte

Der Nachwuchs ist besonders bedeutsam, denn die westliche Santa-Cruz-Riesenschildkröte, zu der Mommy gehört, gilt als vom Aussterben bedroht, wie die Weltnaturschutzunion IUCN festhält. Vor Geburt dieser vier Tiere lebten nur 44 Vertreter dieser Unterart in US-Zoos. Insgesamt gibt es auf der Welt – dank diverser Schutzprogramme – rund 17.000 Galapagos-Schildkröten.

Die Paarung kam dabei nicht zufällig zustande: Abrazzo wurde auf Empfehlung der Association of Zoos and Aquariums nach Philadelphia geholt, weil er genetisch gut zu Mommy passte. 2022 wurden sie einander vorgestellt, 2023 legte Mommy ihr erstes Gelege. Drei Versuche schlugen fehl – beim vierten klappte es.

Allerdings werden die Jungtiere ihre Eltern wohl nie persönlich kennenlernen. Abrazzo bringt 186 Kilogramm auf die Waage, Mommy wiegt rund 127. Es besteht das Risiko, dass die Babys erdrückt würden.

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