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Klimaschutz-Index: Deutschland macht Fortschritte – Schweden weltweit Vorreiter

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Deutschland macht Fortschritte beim Thema Klimaschutz.Bild: iStockphoto / Eplisterra
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Klimaschutz-Vergleich: Deutschland macht Fortschritte – Schweden weltweit Vorreiter

08.12.2020, 08:1808.12.2020, 10:08
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Seit 15 Jahren bewertet und vergleicht der Klimaschutz-Index die Klimabemühungen von 57 Ländern und der EU. Auch dieses Mal liegt Deutschland nur im Mittelfeld - doch es gibt auch einige erfreuliche Entwicklungen zu entdecken.

Positive Signale beim Klimaschutz

Die wohl beste Nachricht gleich vorab: Der Höhepunkt bei den weltweiten Emissionen von Kohlendioxid könnte bereits erreicht sein. Das erklären die Autoren des Klimaschutz-Index von Germanwatch, dem Climate Action Network (CAN) und des New Climate Institute.

Betrachtet wurde das Jahr 2019, noch vor Beginn der Corona-Pandemie, deshalb zeichnet der Index kein verzerrtes Bild. Er zeigt: Die Co2-Emissionen stiegen insgesamt nur noch ganz leicht an, in mehr als der Hälfte der betrachteten Staaten sanken sie.

Zudem gäben viele der Hilfspakete gegen die Folgen der Corona-Krise Anlass zur Hoffnung, sagte Niklas Höhne vom New Climate Institute, der den Index mit verfasst hat. Die Mehrheit der Länder habe Maßnahmen angekündigt, die den Wechsel zu treibhausgasarmen Technologien unterstützten. Allerdings gebe es in allen Ländern Widersprüche.

Kein Land schneidet "sehr gut" ab – Schweden liegt vorne

Spitzenreiter bleibt Schweden gefolgt von Großbritannien, Dänemark, Marokko, Norwegen und Chile. Die Klimaschützer urteilten aber, dass kein Land "sehr gut" abschneidet, und ließen die ersten drei Plätze der Rangliste erneut frei. Der Index vergleicht Fortschritte und Versprechen im Klimaschutz von 57 Staaten und der EU, die Staaten sind für fast 90 Prozent der Treibhausgase weltweit verantwortlich.

"Desaströs" nannten die Organisationen das Abschneiden der USA: Zum Ende der Amtszeit von Präsident Donald Trump liegen sie zum zweiten Mal in Folge ganz am Ende der Liste von 57 Staaten und der EU – noch hinter Saudi-Arabien und dem Iran.

Die Bundesrepublik hat im jährlichen Klimaschutz-Index vier Plätze gutgemacht und liegt nun auf Platz 19 - aber noch hinter Staaten wie Indien, Chile und Marokko. Die Gesamtbewertung lautet weiter nur "mittelmäßig", wie die Autoren des Klimaschutz-Index am Montag mitteilten.

Deutschlands Problemfelder sind nach dem Urteil der Studienautoren zu schwache Ausbauziele für erneuerbare Energien, viel zu wenig Fortschritt im Verkehrsbereich sowie ein noch immer hoher Energieverbrauch und auch hohe Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase pro Einwohner.

EU verbessert sich

Wenige Tage vor den EU-Gipfelberatungen zum Klimaschutzziel 2030 an diesem Donnerstag und Freitag zeichnet der Index den Autoren zufolge ein zwiespältiges Bild des Staatenverbunds. Während vor allem die skandinavischen EU-Staaten, Aufsteiger Portugal und die EU selbst mit recht guten Noten in der Top-Region zu finden seien, gebe es mit Ungarn, Polen, Tschechien, Slowenien und Zypern auch Ausreißer nach unten. Jan Burck von Germanwatch, einer der Hauptautoren, forderte, die EU müsse ihren Wiederaufbau nach der Corona-Krise möglichst grün und nachhaltig ausrichten.

In der Gesamtwertung konnte sich die EU um sechs Plätze auf Rang 16 verbessern, allerdings fast ausschließlich dank einer stark besser bewerteten Klimapolitik. "In der Platzierung stecken also ein paar Vorschuss-Lorbeeren", sagte Burck.

Ob der EU-Gipfel den erhofften großen Fortschritt in der Klimapolitik bringt, war zuletzt noch offen: Noch unterstützen nicht alle 27 Staaten den Vorschlag der EU-Kommission, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um mindestens 55 Prozent unter den Wert von 1990 zu senken. Deutschland steht zwar dahinter. Aber Polen und andere mitteleuropäische Staaten, die stark auf Kohle angewiesen sind, haben Vorbehalte und fordern finanzielle Hilfe.

An diesem Samstag folgt dann eine Online-Konferenz der Vereinten Nationen und der britischen Regierung – anstatt des coronabedingt auf 2021 verschobenen UN-Weltklimagipfels. Die jährliche Konferenz hätte im November im schottischen Glasgow zusammenkommen sollen.

(hau/dpa)

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