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Studie zeigt: "Nitrat-Fresser" aus Feldbächen schützen Grund- und Trinkwasser

Landscape view along a drainage ditch (Schloot) with a small pedestrian bridge between green meadows in front of a building Sky with small clouds in northern Germany.
Feldbäche und Wassergräben leisten einen wichtigen Beitrag für die ökologische Landwirtschaft und sichern eine gute Grundwasserqualität.Bild: getty
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Studie zeigt: "Nitrat-Fresser" aus Feldbächen schützen Grund- und Trinkwasser

12.04.2022, 13:4031.05.2022, 17:55
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Feldbäche und kleine Wassergräben am Rand von Ackerflächen tragen erheblich zu einer Verbesserung der Grundwasserqualität bei. Eine Studie der Universität Bayreuth bestätigt jetzt, dass die in kleinen Fließgewässern siedelnden Bakterien den Nitratabbau fördern und so eine gute Qualität des umliegenden Grundwassers sicherstellen.

Bei der intensiven Nutzung landwirtschaftlicher Ackerflächen werden große Mengen nitrathaltiger Düngemittel in die Böden gegeben. Zwar wird ein Teil des Nitrats von den Pflanzen verbraucht, jedoch bleiben Rückstände des Nitrats im Boden zurück und es gelangen ungefiltert in umliegende Gewässer, das Grundwasser und somit auch unser Trinkwasser, berichtet natur.de.

Bakterien in Feldbächen sind echte "Nitrat-Fresser" und schützen das Grundwasser

Zur besseren Regulierung der Nitratbelastung kann eine einfache Maßnahme beitragen: Das Anlegen von Feldbächen und kleinen Wassergräben kann den Nitratgehalt, der ins Grundwasser gelangt, positiv beeinflussen. Die kleinen Bäche am Rand von Äckern wirken wie eine Drainage. Wissenschaftler der Universität Bayreuth haben herausgefunden, dass bestimmte Bakterien in Feldbächen zu finden sind, die wie echte "Nitrat-Fresser" fungieren und so das Grundwasser schützen.

Die Fließgewässer um die landwirtschaftliche Nutzfläche herum fangen überschüssiges Wasser auf und lassen es wieder abfließen, sie stellen so ein Bindeglied im Wasserkreislauf dar. Außerdem beherbergen sie nitratabbauende Mikroorganismen, die sich besonders an den Stellen ansiedeln, wo das Wasser zurück in die Umgebung abfließt. Hier bekämpfen sie die überschüssigen Mengen Nitrat.

Bakterien leisten Boden und Grundwasser ihren Dienst

Die Reinigungswirkung der kleinen Bäche beschreiben die Wissenschaftler als "deutlich unterschätzt". Verschiedene Arten von Mikroorganismen leisten hier nicht nur der Bodenbeschaffenheit des Ackers ihren Dienst. Die einen wandeln Nitrat zu gasförmigem Stickstoff um, die anderen oxidieren Schwefel mithilfe des Nitrats statt wie sonst mit Sauerstoff. Bei beiden Verfahren wird letztlich der Stickstoff in die Atmosphäre abgegeben, statt im Boden und im Grundwasser zu verbleiben.

Die kleinen Gewässer haben noch eine weitere wichtige Wirkung: Sie nehmen nicht nur Wasser der Ackerfläche auf, sondern geben auch Wasser an das umliegende Grundwasser ab. Wenn stromabwärts das Grundwasser wieder den Bach speist, ergibt sich ein gut funktionierendes Selbstreinigungssystem im Wassereinzugsgebiet um eine landwirtschaftlich genutzte Fläche.

(sp)

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