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Nachhaltiger Glitter: Make-up aus Obst und Gemüse an Uni entwickelt

Besonders für die Kosmetikbranche könnte diese Erfindung ein Durchbruch sein.
Besonders für die Kosmetikbranche könnte diese Erfindung ein Durchbruch sein.bild: picture alliance/dpa | Christoph Soeder
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Nachhaltiger Glitter aus Obst und Gemüse: Forschende erzielen Durchbruch für Kosmetikindustrie

12.08.2022, 16:17
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Einen Glitter, der weder Plastik noch Aluminium enthält, haben jetzt Forschende der Universität Cambridge entwickelt. Das Produkt ist nachhaltig, plastikfrei, ungiftig, biologisch abbaubar und soll in der Kosmetikindustrie zum Einsatz kommen. Der Glitter wird aus Zellulose-Nanokristallen hergestellt, diese werden aus Pflanzen, Obst, Gemüse und Zellstoff gewonnen.

Farbeffekte wie bei Schmetterlingsflügeln

Durch den Prozess der strukturellen Färbung wird das Licht bei dem nachhaltigen Glitter so gebrochen, dass lebendige Farben entstehen. Die Färbung wird durch Interferenzeffekte und nicht durch Pigmente verursacht. Dieser Farbeffekt ist vergleichbar mit dem bei Pfauenfedern und Schmetterlingsflügeln. Die Forschenden beabsichtigen, dass ihre Erfindung die Plastik-Glitzerpartikel und winzigen mineralischen Effektpigmente, die in sehr vielen kosmetischen Produkten verwendet werden, ersetzen kann. Wie die Hauptautorin der Studie, Silvia Vignolini, erzählt, könnte das zu einem Umdenken in der Branche führen:

"Wir glauben, dass dieses Produkt die Kosmetikindustrie revolutionieren könnte, indem es ein vollständig nachhaltiges, biologisch abbaubares und veganes Pigment und Glitter liefert."
Professor Silvia Vignolini, Hauptautorin der Studie

Diese Verfahrensweise ist auch weniger energieintensiv als herkömmliche Methoden zur Herstellung von Glitter. Die Zellulose-Nanokristalle werden ähnlich wie Papier aus Zellstoff in großen Bahnen zwischen zwei Rollen hergestellt und dann letztlich in kleine Partikel zerkleinert.

(sp)

Forscher recyclen Wirkstoffe und Chemikalien aus alten Medikamenten

Alte Arzneimittel werden normalerweise entsorgt und dann verbrannt. Das ist eine große Verschwendung von Ressourcen, finden Forschende. Denn die Chemikalien, die sich in alten Tabletten und Kapseln befinden, können weiterhin nützlich sein. Die Wissenschaftler:innen der Uni Erlangen arbeiten deshalb an der Entwicklung von Verfahren, um mehr aus den alten Medikamenten herauszuholen. Sie wollen Wirkstoffe und Chemikalien aus verschiedenen Medikamenten recyceln und diese für mehrere Zwecke wiederverwenden. Das ist ihnen bereits gut gelungen.

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