Proteste in Seoul gegen die Entscheidung Japans, radioaktives Wasser ins Meer zu leiten. Bild: www.imago-images.de / Kyodo News
Nachhaltigkeit
13.04.2021, 12:3913.04.2021, 12:50
Japan will das im havarierten Atomkraftwerk Fukushima
angesammelte radioaktive Wasser nach einer Behandlung trotz des
örtlichen Widerstands und der Bedenken von Nachbarländern ins Meer
leiten. Das Kabinett von Ministerpräsident Yoshihide Suga traf die
Entscheidung am Dienstagmorgen und damit gut zehn Jahre nach der
schlimmsten Atomkatastrophe des Landes. Als Grund wurde Platzmangel
für die Behälter mit dem radioaktiven Wasser auf dem Gelände der
Atomruine Fukushima Daiichi auf der Hauptinsel Honshu genannt.
Mit dem Wasser kühlt der Betreiber Tokyo Electric Power Company
(Tepco) drei der Reaktoren, in denen es am 11. März 2011 nach einem
Seebeben und einem darauf folgenden Tsunami zu einer Kernschmelze
gekommen war. Fast 20.000 Menschen verloren damals ihr Leben. Mehr
als 1.2 Millionen Tonnen Wasser in mehr als 1.000 riesigen Tanks sind
auf dem Gelände gelagert. Der Platz für die Tanks sei im Jahr 2022
erschöpft, so Tepco. Örtliche Beamte und einige Experten sagen
allerdings das Gegenteil. Tepco will voraussichtlich in zwei Jahren
mit der Einleitung des Wassers ins Meer beginnen.
Umweltschützer äußern Bedenken
Das radioaktiv verseuchte Wasser auf dem Gelände wird behandelt,
allerdings lässt sich Tritium nicht herausfiltern. Die Regierung und
auch der Betreiber sagen, Tritium sei in geringen Mengen nicht
schädlich für die menschliche Gesundheit. Doch die Bürgerkommission
für Nukleare Energie mit Sitz in Tokio betonte, Tritium sei "immer
noch radioaktives Material" und sollte nicht in die Umwelt gebracht
werden.
Viele Japaner sowie Umweltschützer und örtliche Fischereiverbände
lehnen den Schritt strikt ab. Auch einige Nachbarländer wie China und
Südkorea äußerten am Montag vor der Entscheidung Bedenken. Das
US-Außenministerium teilte indes mit, Japan habe die Entscheidung
transparent getroffen und scheine einen Ansatz gewählt zu haben, der
den weltweit anerkannten Standards für nukleare Sicherheit
entspreche.
(pas/dpa)
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