
In Küstengebieten treffen Salz- und Süßwasser aufeinander. Bild: imago images / NurPhoto
Klima & Umwelt
Es ist ein beeindruckendes Naturphänomen: das Grund- und das Meerwasser halten sich in Küstenregionen die Waage. Regenwasser sickert an Land ins Grundwasser, wird in Gesteinsreservoiren gespeichert und fließt ins Meer. Wegen ihres spezifischen Gewichts strömen die Salzwassermassen wiederum landeinwärts. Salz- und Süßwasser mischen sich zwar, bleiben aber dennoch im Gleichgewicht.
Allerdings sorgt der Klimawandel für eine Verschiebung. Der Meeresspiegel steigt, worauf sich der Druck auf das Land erhöht, kurz: Es strömt mehr Salzwasser ins Festland. Weniger Regen sorgt zudem dafür, dass sich die Grundwasservorkommen nur langsam erholen. Stellt sich die Frage, welche Folgen das hat.
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Klima-Entwicklung und Küstengebiete
Ein Forschungsteam des Jet Propulsion Laboratory der NASA ging dem auf den Grund. Es hat untersucht, welchen Einfluss die klimawandelbedingte Entwicklung auf die Wasserversorgung, die Umwelt sowie die Gebäude und Infrastruktur an Küsten weltweit hat.
Aus dem Weltraum aufgenommene Radardaten zum Verlauf der Flüsse und Küstenlinien von mehr als 60.000 Küstengebieten weltweit dienten den Forscher:innen als Grundlage.
Anschließend berechneten sie anhand von Wetter- und Klimamodellen des Klimarats IPCC, wie sich die Übergangszone zwischen Süß- und Salzwasser durch Niederschlag und Erhöhung des Meeresspiegels verschieben werden. Auf diese Art konnten sie feststellen, wie stark die Landfläche vom Meer unterspült wird. Ein komplexes Verfahren, das aber Raum zur Einschätzung gibt, welches Ausmaß die Versalzung des Grundwassers annehmen kann.
Das Ergebnis ist bitter: Bis 2100 verschiebt sich durch den Meeresspiegelanstieg die Übergangszone zwischen Süß- und Salzwasser in rund 82 Prozent der untersuchten Küstengebiete etwa 210 Meter landeinwärts. Besonders stark trifft es die flachen Küsten in Südostasien, am Golf von Mexiko und die US-Ostküste.
Mancherorts beschleunigt eine ausbleibende Regenmenge das Vorrücken der Salzwassergrenze zusätzlich. In Westaustralien könnte diese laut den Forscher:innen bis zu 1200 Meter landeinwärts wandern.
Insgesamt werde der steigende Meeresspiegel und der ausbleibende Regen in 77 Prozent der untersuchten Küstengebiete zu einem stärkeren Salzeintrag im Grundwasser führen. Dürren, Überschwemmungen und versalzenes Grundwasser, für die betroffenen Gebiete sind das dramatische Aussichten.
Versalzenes Grundwasser hat dramatische Folgen
"Je nachdem, wo Sie sich befinden und welcher der beiden Effekte dominiert, können sich die Auswirkungen auf das lokale Wassermanagement ändern", sagt einer der Autoren. Es brauche Vorkehrungen. In trockenen Küstenregionen mit sinkendem Grundwasserspiegel könnten Behörden die Wasserentnahme an der Grenzzone bremsen. Alternativ können sie die Grundwasserreserven auffüllen, durch Einleitung.
Ignorieren die Behörden diese Entwicklung, kann das Grundwasser versalzen. Für den Menschen würde es als Trinkwasser ungenießbar, für die Landwirtschaft untauglich. Gebäude und Infrastruktur würden ebenfalls Schaden nehmen. Salzwasser lässt zum Beispiel rosten.
Die Auswertung findest du hier.
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