Immer wieder tauchen Meldungen auf, die darauf hinweisen, dass bestimmte Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sind. Als Gegengewicht zu den meist sehr deprimierenden Nachrichten gibt es dann auch Positives. Etwa, dass sich die Tigerbestände in Indien allmählich erholen.
Ebenfalls positiv ist, wenn Wissenschaftler:innen neue Arten registrieren. Das zeigt eben, dass es auf unserem Planeten eben doch noch einiges zu entdecken gibt. Besonders viel entdeckt haben Forscher:innen nun in der südostasiatischen Mekong-Region.
Der World Wildlife Fund For Nature (WWF) präsentiert in einem neuen Bericht die Arbeit von Hunderten von Expert:innen, die im vergangenen Jahr 173 Gefäßpflanzen, 26 Reptilien, 17 Amphibien, 15 Fische und drei Säugetiere entdeckt haben. Die Gesamtzahl der seit 1997 in der Region um den Fluss Mekong neu beschriebenen Arten ist damit auf 3623 gestiegen.
Besonders skurril ist dabei das zu den Rattenigeln zählende Tier Hylomys macarong. Wegen seiner scharfen Reißzähne wurde es nach dem vietnamesischen Wort Ma ca rong für Vampir benannt. Die oft gut getarnte Eidechse sticht ebenfalls heraus. Wegen ihres steinernen Aussehens schreibt der WWF, dass sie auch "bei 'Game of Thrones' mitspielen könnte".
Zuletzt wäre da noch die grün-schwarze Grubenotter, bei der es sich – auch wenn der Name auf etwas anderes hindeutet – um eine Schlange handelt, die sehr lange Wimpern hat.
"Obwohl diese Arten erst im vergangenen Jahr von der Wissenschaft beschrieben wurden, leben sie schon seit vielen Jahrtausenden in den einzigartigen Lebensräumen der Mekong-Region", heißt es vom Asien-Experten Stefan Ziegler in einer Pressemitteilung zu dem Bericht.
Bitter ist, dass viele dieser Arten durch menschliche Aktivitäten vom Aussterben bedroht sind. Die Region umfasst die Länder Kambodscha, Laos, Myanmar, Thailand und Vietnam. Der WWF fordert deren Regierungen auf, den Schutz dieser seltenen Lebewesen und ihrer Lebensräume zu stärken.
Gefahren sind vor allem Raubbau, illegaler Wildhandel und Verschmutzung. Generell ist die Region schützenswert. Sie gilt als "Schatzkammer der Biodiversität". Die intensive forst- und landwirtschaftliche Nutzung könnte diese jedoch künftig bedrohen. Entsprechende Gesetze und eine strengere Überwachung könnte dem entgegenwirken.