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USA: Trumps Politik hat schockierende Auswirkungen auf Artenschutz

Grizzlybären sollen im Project 2025 nicht mehr geschützt werden.
Grizzlybären sollen im Project 2025 nicht mehr geschützt werden.Bild: unsplash / Thomas Lipke
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USA: Trumps Politik hat schockierende Konsequenzen für die Tierwelt

05.03.2025, 11:0105.03.2025, 11:01
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Donald Trump greift durch. Wenige Wochen nach seiner Amtsübernahme hat Trump die Welt auf links gedreht. Doch während viele Menschen in Deutschland und Europa vor allem mitbekommen, was der US-Präsident auf der großen Weltbühne anstellt, gerät dabei in den Hintergrund, was innenpolitisch in den USA passiert.

Dort räumt Trump zusammen mit seinem ebenso furchterregenden Staff ordentlich auf. Zu dem Zweck wurde unter anderem die Behörde für mehr Effizienz in der Regierung unter der inoffiziellen Leitung von X-Besitzer und Multimilliardär Elon Musk gegründet.

Die Behörde mit dem Namen "Doge" (Department of Government Efficiency) streicht an vielen Stellen radikal Ausgaben ein. Für so manche Wirtschaftsliberale mag das wie ein Traum klingen – doch die Folgen sind zum Teil verheerend. Nicht nur für Menschen.

USA: Project 2025 möchte Artenschutz einstreichen

Denn trotz der Vorstellung einiger Skeptiker:innen werfen Staaten natürlich nicht einfach mit Geld um sich, sondern investieren an vielen Stellen, die einfach in der öffentlichen Wahrnehmung nicht ankommen – etwa beim Artenschutz.

So investierten auch die USA zahlreich in Programme zur Erhaltung vieler heimischer Arten, die zum Teil wichtig für das ökologische Gleichgewicht sind. Bereits mehrere Monate vor Trumps Präsidentschaft war jedoch abzusehen, dass das bald ein Ende haben könnte.

Denn schon im Project 2025 – dem Regierungsplan aus Trumps Umfeld, von dem sich Trump selbst nach dessen Bekanntwerden distanzierte – stand neben zahlreichen Maßnahmen zum Aushöhlen der Demokratie auch das Zurückfahren des Artenschutzes.

In dem rechten Manifest wurde dem Gesetz zum Schutz gefährdeter Arten, der "Endangered Species Act", eine katastrophale Bilanz attestiert. Er behindere die wirtschaftliche Entwicklung. Das Project 2025 sah dementsprechend etwa die Streichung des grauen Wolfs und des Grizzlybären von der Liste gefährdeter Arten vor. Dadurch würden Maßnahmen zum Überleben dieser Tiere eingestellt werden.

Mittlerweile setzt die Trump-Administration viele ihrer Pläne bereits um und die Behörde für mehr Effizienz in der Regierung hat dutzende Mitarbeiter:innen entlassen. Darunter laut "Guardian" auch "tausende" in wissenschaftlichen Einrichtungen.

Trumps und Musks Doge-Behörde bedroht Insekten

Der "Guardian" sprach in dem Zusammenhang mit einem entlassenen Mitarbeiter, dem Höhlenbiologen Nick Gladstone, der beim US Fish and Wildlife Service für 15 USA-weit gefährdete Arten – darunter seltene Käfer und Spinnen – zuständig war. Gladstone ist demnach "zutiefst entmutigt und besorgt, dass die künftigen Bemühungen zum Schutz dieser Tiere eingestellt werden".

Ohne seine Stelle würden die Tiere nun "vernachlässigt" und infolgedessen besonders gefährdet werden. Es sei schwierig, sie zu finden und zu schützen, da ihre Lebensräume bedroht seien. Doch nicht nur für die Tiere selber ist das ein Problem, sondern auch für die Menschen.

Denn diese Arten, wirbellose Tiere in Höhlen und im Untergrund, fungierten als Indikator für das Intaktsein unterirdischer Systeme, die mit der einzigen Grundwasserquelle für mehr als zwei Millionen Texaner verbunden sind.

Dieses Beispiel ist bei Weitem kein Einzelfall. Viele weitere Mitarbeiter:innen oder ganze Teams wurden gefeuert – etwa jene, die für den Schutz des Schwarzfußfrettchens verantwortlich waren.

Der "Guardian" zitiert mehrere Menschen, die durch die Entlassungen entweder direkt oder indirekt betroffen sind. Sie alle sprechen von "Bemühungen", die dramatisch zurückgeworfen werden, zeigen sich "wirklich hoffnungslos" und betonen, wie wichtig – oder gar "unverzichtbar" – ihre Jobs für die Tierwelt und dadurch auch für das Klima waren.

FFF erhebt Vorwürfe gegen Union und SPD: So halten wir die Klimaziele niemals ein!
Aktivist:innen von Fridays for Future melden sich in einem Gastbeitrag bei watson zu Wort. Darya Sotoodeh schreibt über den Koalitionsvertrag von Union und SPD, in dem ein wichtiges Thema viel zu wenig Beachtung findet: die Klimakrise.

"Verantwortung für Deutschland" – das ist der Titel des Koalitionsvertrags zwischen Union und SPD für die 21. Legislaturperiode des Deutschen Bundestags. Verantwortung will diese Regierung mit dem neuen Vertrag übernehmen, ein löblicher Plan angesichts der weltpolitischen Lage – und angesichts der eskalierenden Klimakrise.

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