Auch wenn in Deutschland dieser Tage vielerorts noch Temperaturen jenseits der 30 Grad herrschen, ist mit dem Beginn des Septembers der Sommer eigentlich endgültig vorbei – zumindest wenn man die meteorologischen Jahreszeiten als Maßgabe nimmt.
Der meteorologische Herbstanfang fällt immer auf den 1. September. Der kalendarische ist dagegen immer an einem anderen Tag. Er richtet sich nach dem Zenitstand der Sonne am Äquator, in diesem Jahr ist dieser am 22. September um exakt 14:43 Uhr erreicht.
Der Jahreszeitenwechsel lässt sich auch an den Supermarktregalen beobachten, wo vielerorts bereits die ersten Lebkuchen und Schoko-Weihnachtsmänner angeboten werden. Es wird deutlich: Das Weihnachtsfest ist schon am Horizont zu erkennen.
Speziell für den Heiligabend wünschen sich viele Menschen dann eine buchstäblich weiße Weihnacht. Ob es schneereiche Feiertage gibt, lässt sich aber trotz Quantencomputern und komplexen Wettermodellen erst im Dezember seriös vorhersagen. Da hilft nur der Blick auf einige altehrwürdige Bauernregeln.
Wer auf weiße Weihnachten hofft, sollte daher schon in diesem Monat genau auf das Wetter achten, wenn man den volkstümlichen Wetterregeln Glauben schenken möchte. Denn ein überlieferter Reim lautet laut "Wetter.de": "Donnert's im September noch, wird der Schnee um Weihnachten hoch."
Weihnachtsfans sollten also in den kommenden Wochen auf viele Gewitter hoffen. Bei einem Waldspaziergang sollten sie zudem den Boden im Blick haben, denn eine weitere Bauernregel besagt: "Viel Eicheln im September, viel Schnee im Dezember."
Auch bei einer anderen Bauernregel geht es um den "Schmuck", der die Bäume im Herbst ziert: "Wenn Bucheckern geraten wohl, Nuss- und Eichbaum hängen voll, so folgt ein harter Winter drauf, und es fällt der Schnee zuhauf."
Auch für Menschen, die dem Ende des Sommers wehmütig entgegenblicken, gibt es passende Bauernregeln. Denn auch ein warmer Spätsommer, weniger charmant als Altweibersommer bezeichnet, kann anhand der eigenen Umwelt prognostiziert werden.
Im Gegensatz zu den Winterregeln lassen sich diese schon jetzt überprüfen, da sie den sogenannten Ägidiustag am 1. September in den Blick nehmen. Ein Wetter-Merkspruch lautet etwa: "Wie das Wetter an Ägidius, so es vier Wochen bleiben muss." Eine andere Bauernregel geht in eine ähnliche Richtung: "Ist Ägidi ein heller Tag, ich dir schönen Herbst ansag."
Das macht Hoffnung für den weiteren Wetterverlauf, denn der 1. September war in Deutschland in den meisten Regionen ein warmer Tag mit viel Sonnenschein. Und tatsächlich deckt sich die Hoffnung auf einen Spätsommer auch mit der Langfristprognose von "Wetter.de", die Ende des Monats vielerorts noch einmal sommerliche Temperaturen vorhersagt.
Wer auf eine weiße Weihnacht hofft, muss dagegen etwas fester die Daumen drücken. Denn dass ganz Deutschland an den Feiertagen von Schnee bedeckt war, gab es laut dem Deutschen Wetterdienst seit 1960 nur vier Mal, zuletzt im Jahr 2010.