Mehrere Tage im Voraus hatte sich der US-Bundesstaat Florida bereits darauf eingestellt, nun ist er an der Nordwestküste angekommen: der Hurrikan "Idalia". Und zwar mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Kilometern pro Stunde. Das entspricht einem Hurrikan der Kategorie drei (von fünf).
"Idalia" war vor der Küste kurzzeitig als Hurrikan der Kategorie vier bewertet, dann aber wieder heruntergestuft worden. Kurz nachdem der Sturm die Küste erreicht hatte, waren nach Angaben der Webseite Poweroutage.us mehr als 200.000 Haushalte ohne Strom.
Die dadurch entstehenden gefährlichen Sturmfluten und zerstörerischen Winde lassen viele Menschen vor Ort um ihre Existenz bangen.
Nur wenige Stunden nach der ersten Meldung, der Hurrikan sei nun auf Land getroffen, machten Videos auf Social Media deutlich, wie gefährlich er ist und wie groß das Ausmaß der Zerstörung wohl nach Abflachen der Winde und Sturmfluten sein wird.
Das NHC bewertete "Idalia" bereits im Voraus als "extrem gefährlich". Schwere Sturmfluten könnten für Hochwasser sorgen, das bis zu etwa 4,5 Meter höher als normal auflaufe. Diese Warnung wurde am Mittwoch für die US-Amerikaner:innen schnell zur Realität.
Der Gouverneur des Bundesstaates, Ron DeSantis, warnte die Bevölkerung mit eindringlichen Worten. "Setzen Sie Ihr Leben nicht aufs Spiel, indem Sie jetzt etwas Dummes tun", sagte er bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. "Dieser Sturm ist mächtig. Wenn Sie drinnen sind, verbarrikadieren Sie sich, bis er an Ihnen vorbeigezogen ist." Zuvor waren die Menschen in etlichen Bezirken Floridas aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen und vorübergehend bei Verwandten, Freunden oder in Hotels Schutz zu suchen.
Erste Videos auf X, früher Twitter, zeigten bereits Bäume, die wie Streichhölzer umknickten, gefilmt offenbar aus dem schützenden Zuhause.
Andere Videos zeigen Brücken der Halbinsel, wie etwa zur Bucht Tampa Bay, die vollends von den Wellen überflutet werden.
Auch vom Strand Horseshoe Beach in Florida ist wenige Stunden nach der Ankunft des Hurrikanes nichts mehr als braunes Wasser zu sehen, wie Videos zeigen.
Andere Videos zeigen, wie schlimm es einige Regionen an der Westküste Floridas bereits getroffen hat. In einem Video eines Users, der eine Taucherbrille aufgesetzt hat, um sich vor Regen und Wind zu schützen, fliegt im Hintergrund offenbar ein ganzes Haus weg.
Andere Häuserdächer, wie etwa in Perry, wurden vom starken Wind abgedeckt. Oder haben Teile, wie die Veranda, an die Fluten verloren.
Andere wiederum verschanzen sich offenbar nicht, wie Gouverneur DeSantis angeordnet hatte, in ihren Häusern, sondern "genießen" mehr oder weniger das Wasser vor ihrer Haustüre. Videos zeigen Menschen, die etwa mit einem Schlauchboot und einem Hut scheinbar entspannt den Fluten trotzen, oder sogar versuchen, darin Fahrrad zu fahren.
(Mit Material der dpa)