Zehntausende Menschen müssen sich wegen Überschwemmungen in der australischen Metropole Sydney und den umliegenden Regionen in Sicherheit bringen. Rund 32.000 Menschen im Bundesstaat New South Wales wurden aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen oder sich auf die Flucht vorzubereiten, teilte der Katastrophenschutz am Montag mit.
Die Katastrophenschutzministerin des Bundesstaates New South Wales, Stephanie Cooke, warnte die Menschen vor einer "lebensbedrohliche Notsituation". Die Armee entsandte hundert Soldaten zur Unterstützung der Einsatzkräfte vor Ort.
Die Ostküste Australiens wird seit dem Wochenende von heftigen Regenfällen heimgesucht. Viele Menschen wurden in ihren Autos eingeschlossen, als sie versuchten, die überschwemmten Straßen zu überqueren, oder konnten wegen der Wassermassen ihre Häuser nicht verlassen. Seit Sonntagabend brachten die Rettungskräfte nach eigenen Angaben mehr als 80 Menschen in Sicherheit.
Aus dem Warragamba-Damm, der große Teile Sydneys mit Trinkwasser versorgt, treten seit Sonntag große Wassermassen aus. Die schweren Regenfälle in New South Wales könnten nach Einschätzung von Meteorologen noch mindestens 24 Stunden andauern.
In Camden, einem südwestlichen Vorort von Sydney mit mehr als 100.000 Einwohnern, standen Geschäfte und eine Tankstelle unter Wasser. In 24 Stunden gingen nach Angaben der Ministerin mehr als 1.400 Notrufe bei der Feuerwehr ein. 29 Mal mussten die Rettungskräfte ausrücken, um Menschen aus den Fluten zu retten.
Cooke forderte die Bewohner eines 500 Kilometer langen Küstenabschnitts sowohl nördlich als auch südlich von Sydney auf, wegen des Unwetters nicht zu verreisen. Da in den kommenden Tagen noch mehr Regen erwartet werde, müssten sie sich darauf vorbereiten, "kurzfristig" ihre Häuser zu räumen.
Dieselbe Region war bereits im März von starken Überschwemmungen betroffen gewesen. Durch das Hochwasser an Australiens Ostküste waren 20 Menschen ums Leben gekommen.
(sb/afp)