Knapp 80 Grindwale sind an der Küste einer schottischen Insel gestrandet.Bild: bdmlr/ Emma Neave-Webb
Klima & Umwelt
Erst im vergangenen Jahr strandeten 55 Grindwale an der schottischen Küste. Nur ein Tier überlebte. Ein seltsames wie auch dramatisches Ereignis. Auch in Australien gab es vor kurzem eine Grindwal-Massenstrandung. Und jetzt passiert es schon wieder.
Dutzende Grindwale wurden an eine schottische Küste gespült. Tierärzte haben eigenen Angaben zufolge 77 gefunden, teilte die Organisation British Divers Marine Life Rescue (BDMLR) mit. Für die Tiere gibt es offenbar keine Hoffnung.
An schottische Küste gespülte Grindwale nicht überlebensfähig
Tierärzt:innen versuchten laut BDMLR, die gestrandeten Grindwale wiederzubeleben. Ohne Erfolg. Zwölf der Tiere waren noch am Leben, sollen nun aber eingeschläfert werden.
Vonseiten der Rettungskräfte gab es den Aufruf, den Strand von Tresness auf der Orkneyinsel Sanday zu meiden. Unterstützung bei den Rettungsarbeiten gab es von den anderen Orkneyinseln und auch dem schottischen Festland. Letztlich sind 77 gestrandete Grindwale ein Mammut-Notfall.
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Denn zu den betroffenen Tiere gehörten neben vielen Weibchen, Kälbern und Jungtieren auch bis zu sieben Meter lange Walbullen. Wie es zu der dramatischen Massenstrandung kam, sei noch unklar, sagten Expert:innen der BBC. Es könnte, so eine Theorie, ein Wal in Schwierigkeiten geraten sein und andere hätten versucht zu helfen. Grindwale sind sehr soziale Tiere.
Laut Expert:innen haben Grindwale extrem enge Bindungen zueinander. Zu bestimmten Jahreszeiten sind sie in großen Gruppen unterwegs. Doch gerade diese Massenzusammenschlüsse können Massenstrandungen begünstigen. Auch wenn sie in flaches Gewässer geraten, schaffen sie es nicht, sich aus eigener Kraft zu befreien.
Massenweise Grindwale in Australien gestrandet
Die Rettungskräfte sprechen von dem größten Strandungsereignis, das sich seit Gründung der Scottish Marine Animal Stranding Scheme (SMASS) 1992 ereignet hat. Das Projekt widmet sich der Überwachung von Meerestieren, indem es Daten über alle Wale, Delfine und Schweinswale (zusammenfassend als Wale bezeichnet), Robben, Meeresschildkröten und Riesenhaie, die an der schottischen Küste stranden, sammelt, analysiert und meldet.
Erst im April 2024 sind mehr als 160 Grindwale in Australien gestrandet. Laut Behörden gerieten die Meeressäuger nahe der Kleinstadt Dunsborough 250 Kilometer südlich von Perth in flachem Gewässer in Not. Rettungskräfte versuchten verzweifelt, die Tiere zu retten. Der Großteil der Tiere habe es wieder ins tiefere Gewässer geschafft, fast 30 sind jedoch gestorben.
Auch wenn in Deutschland dieser Tage vielerorts noch Temperaturen jenseits der 30 Grad herrschen, ist mit dem Beginn des Septembers der Sommer eigentlich endgültig vorbei – zumindest wenn man die meteorologischen Jahreszeiten als Maßgabe nimmt.