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Umweltdesaster in Sambia nach Dammbruch am Kafue-Fluss

This image taken from video Wednesday, Feb. 19, 2025, shows a breach at a tailing dam at a Sino-Metals Leach Zambia mine near Kitwe. (AP Photo/Richard Kille )
Der Dammbruch einer Kupfermine in Sambia hatte fatale Folgen für die Umwelt.Bild: AP / Richard Kille
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Sambia: Umweltschützer wegen chinesischer Mine entsetzt: "Jetzt ist alles tot"

17.03.2025, 16:3917.03.2025, 16:39
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Wenn Sambia für eines bekannt ist, dann sind es wahrscheinlich die riesigen Victoria-Fälle. Die Wassermassen des Sambesi-Flusses stürzen sich an der Grenze zu Simbabwe rund 110 Meter in der Tiefe; seit 1989 zählt der riesige Wasserfall zum Unesco-Weltkulturerbe.

Das Land im Süden Afrikas, das ungefähr doppelt so groß wie Deutschland ist, hat aber natürlich noch viele andere Dinge zu bieten: In der Hauptstadt Lusaka finden sich bunte Märkte und Museen. Zahlreiche Tourist:innen kommen aber vor allem wegen der Nationalparks nach Sambia. Dort lassen sich unter anderem Elefanten, Löwen, Flußpferde, Giraffen, Zebras und Antilopen beobachten.

Das 20 Millionen-Einwohner:innen-Land ist aber nicht allein für seine schöne Natur bekannt. Es gilt auch als einer der größten Kupferproduzenten der Welt. Fast 80 Prozent des Gesamt-Exportwerts geht dem "Spiegel" zufolge auf die Kupferproduktion zurück; der Bergbausektor insgesamt trage zu rund einem Drittel der Staatseinnahmen bei.

Sambia: Kafue-Fluss ist eine Lebensader des Landes

Doch ausgerechnet in diesem wichtigen Wirtschaftszweig ist es nun zu einer fatalen Umweltkatastrophe gekommen. Wie die Nachrichtenagentur "Associated Press" (AP) berichtet ist nach starken Regenfällen im Norden des Landes der Damm einer Kupfermine gebrochen, die sich in chinesischem Besitz befindet.

Infolgedessen sollen 50 Millionen Liter säurehaltiger Abfälle in einen Bach gelangt sein, der in den Kafue-Fluss mündet. Dieser gilt laut AP als wichtigste Wasserstraße des Landes; er versorgt Millionen Menschen mit Trinkwasser und wird zur Fischerei und Landwirtschaft genutzt.

"Es ist wirklich ein Umweltdesaster mit katastrophalen Folgen", sagt Umweltaktivist Chilekwa Mumba, der in der sambischen Provinz Copperbelt arbeitet, gegenüber der AP. Der Dammbruch ereignete sich bereits im Februar, die Folgen der Umweltkatastrophe sind zum Teil aber erst jetzt ans Licht gekommen.

So sollen noch 100 Kilometer flussabwärts tote Fische am Ufer des Kafue Flusses angeschwemmt worden sein. "Vor dem 18. Februar war dieser Fluss voller Leben", sagt Sean Cornelius, der in der Nähe des Kafue lebt, ebenfalls der AP.

This image taken from video Wednesday, Feb. 19, 2025, shows dead fish in the Kafue River near the town of Luanshya, Zambia. (AP Photo/Richard Kille )
Zahlreiche tote Fische wurden infolge der Umweltkatastrophe am Ufer des Kafue angeschwemmt.Bild: AP / Richard Kille

Fische seien gestorben und Vögel quasi sofort verschwunden. "Jetzt ist alles tot, es ist wie ein völlig toter Fluss. Unglaublich. Über Nacht ist dieser Fluss gestorben", berichtet Cornelius.

Chinas Präsenz ist in Sambia umstritten

Das Ministerium für Wasserwirtschaft und Abwasserentsorgung erklärte, zu den "verheerenden Folgen" gehöre auch die Zerstörung von Ernten entlang des Flussufers. Laut "Daily Nation" sollen über 200 Landwirt:innen betroffen sein. Die Behörden befürchten zudem, dass das Grundwasser verunreinigt wird, wenn der Säureabfall in die Erde sickert oder in andere Gebiete getragen wird.

Die sambische Regierung hat kurz nach dem Dammbruch die Luftwaffe eingesetzt, um Hunderte Tonnen Kalk in den Fluss abzuwerfen, um der Säure entgegenzuwirken und die Schäden zu begrenzen. Auch Schnellboote waren im Einsatz, um den Fluss auf und ab zu befahren und Kalk auszuwerfen.

Die betroffene Mine ist mehrheitlich im Beistz der staatlichen China Nonferrous Metals Industry Group. Solche Beteiligungen stehen in Sambia schon länger in der Kritik. Den Verantwortlichen wird vorgeworfen, Sicherheits- Arbeits- und Umweltvorschriften nicht einzuhalten. Laut AP gibt es von chinesischer Seite noch keine offizielle Stellungnahme zu dem Vorfall.

Der Betreiber Sino Leach Zambia Limited hat sich hingegen für den Vorfall entschuldigt und den rund 200 betroffenen Landwirt:innen eine Entschädigung zugesagt. Außerdem will das Unternehmen mit lokalen Behörden zusammenarbeiten, um Anwohner:innen Nahrung und sauberes Wasser zur Verfügung zu stellen und an einer langfristigen Lösung zur Beseitigung der Umweltschäden zu arbeiten.

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