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Santorini: Experte warnt vor möglichem Vulkanausbruch

News Bilder des Tages Small streets over the cliffs of the volcanic caldera are cordoned off, in the almost evacuated village of Fira on Santorini island, Greece, 05 February 2025.. ue to a wave of se ...
Im Februar haben zahlreiche Menschen die Insel Santorini wegen der Erdbeben verlassen.Bild: imago images / One Inch Productions
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Santorini: Erdbeben flachen ab – Experte trotzdem in Sorge

04.03.2025, 18:0904.03.2025, 18:09
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Anfang Februar setzte auf der griechischen Vulkaninsel Santorini eine Erdbebenreihe ein: innerhalb von 26 Tagen erschütterten 24.500 Erdstöße die Insel. Viele davon waren so gering, dass sie nur von Seismografen wahrgenommen wurden. Aber es gab auch zahlreiche Erschütterungen der Erdbebenstufe 4.

Einheimische und Tourist:innen verließen das Eiland in Sorge vor einem möglichen Vulkanausbruch. Doch nun hat sich die Lage offenbar beruhigt: Die Erdbebenaktivität hat deutlich nachgelassen, die Bewohner:innen kehren zurück, und auch die Tourismusbranche wirbt wieder um Gäste.

Erdbeben auf Santorini: Experten halten neuen Vulkan für möglich

"Die Beben haben sich gelegt, und wir sind mehr als bereit für eine neue Saison voller Sonne und Abenteuer", sagt ein Hotelier laut "Frankfurter Rundschau" optimistisch. Auf Social Media wird wieder die Werbetrommel für die Urlaubsinsel gerührt, mit malerischen Bildern und zahlreichen Angeboten.

Doch ganz so entspannt, wie es auf Social Media wirkt, ist die Situation offenbar nicht. Geomechanik-Experte Marco Bohnhoff vom Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) warnt davor, die Ruhe als Entwarnung zu verstehen.

Die abnehmende Bebentätigkeit könnte darauf hindeuten, dass sich eine Magmakammer unter der Insel weiter füllt – bislang offenbar ohne den Druck für eine Eruption. "Wenn dieser Trend anhält, dann hat sich wahrscheinlich eine Magmakammer weiter gefüllt, die aber nicht so unter Druck steht, dass es zu einer Eruption kommt", erklärt er im "Tagesspiegel".

Besonders alarmierend: Es wurden erstmals Signale direkt unter Santorini registriert – sogenannte Bebenschwärme und Tremore. Diese schwachen Erschütterungen deuten darauf hin, dass sich Lava im Untergrund bewegt. Aktuell konzentriert sich die Aktivität auf den Unterwasservulkan Kolumbos nordöstlich der Insel. Laut Bohnhoff könnten sich dort, in Richtung der Insel Amorgos, die nordöstlich von Santorini liegt, neue Vulkane formen.

Experte: "Man sitzt buchstäblich auf einem Vulkan"

Eine große Eruption – ähnlich der Minoischen Eruption vor 3500 Jahren, die einen verheerenden Tsunami auslöste – gilt langfristig als wahrscheinlich. "Es ist nur eine Frage der Zeit", warnt Bohnhoff.

Und genau das sorgt für Streit auf Santorini. Während Seismolog:innen auf mögliche Risiken hinweisen, halten Tourismusvertreter:innen die Warnungen für Panikmache. Vasilis Kasimatis, Präsident des Verbandes der Tourismusunternehmen, wirft Forschenden "Fehlinformationen" vor und droht mit rechtlichen Schritten. Doch Bohnhoff bleibt dabei: "Jeder Besucher sollte wissen, dass er buchstäblich auf einem Vulkan sitzt."

Ein Ausbruch könnte einen zerstörerischen Tsunami mit bis zu 40 Meter hohen Wellen verursachen – und das Tsunami-Frühwarnsystem für das Mittelmeer ist aktuell noch nicht fertiggestellt.

Für Santorini bleibt es also ein Balanceakt zwischen wirtschaftlichem Interesse und wissenschaftlicher Vorsicht. Und die Frage, ob die aktuelle Ruhe nur die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm ist, bleibt offen.

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