
In Japan brennt aktuell eine Fläche von etwa 1200 Hektar Land.Bild: getty images / Kyodo News
Klima & Umwelt
03.03.2025, 11:3503.03.2025, 11:35
Die Wetterlage ist in Japan bereits seit mehreren Wochen angespannt. Die Regionen im Norden und entlang des Japanischen Meeres wurden unter Unmengen an Schnee geradezu vergraben. Zwar ist schneereicher Winter dort normal, dieses Jahr gab es stellenweise jedoch Meter hohe Schneemassen.
Besonders viel Schnee gab es in Aomori, einer Großstadt an der Nordspitze der Hauptinsel von Japan: Dort erreichten die Schneewände bis zu fünf Meter Höhe.
Japan: Schlimmster Brand seit 30 Jahren fordert ein Todesopfer
Jetzt kämpft Japan mit der nächsten Klimakatastrophe. Gerade einmal etwa 300 Kilometer südlich von Aomori an der Pazifikküste Japans wütet in Ofunato gerade der schlimmste Waldbrand, den das Land in den letzten 30 Jahren erlebt hat.
Mehr als tausend Menschen wurden evakuiert. Nach Angaben der Behörde für Brand- und Katastrophenschutz haben sich die Flammen im Wald von Ofunato in der nördlichen Region Iwate seit dem Ausbruch des Feuers am Mittwoch auf schätzungsweise 1200 Hektar ausgebreitet.
"Wir untersuchen noch die Größe des betroffenen Gebietes, aber es ist das größte seit dem Waldbrand 1992 [in Kushiro, Hokkaido]", sagte ein Sprecher der Behörde laut "Guardian". Damals brannte eine Fläche von 1030 Hektar, der bisherige Rekord.
Die örtliche Polizei fand die Leiche einer Person, die verbrannt war, während die Evakuierung der über 1000 Personen durchgeführt wurde. Nach Angaben der Behörden von Ofunato wurden bis Freitag mehr als 80 Gebäude beschädigt. Die Ursache des Brandes ist noch unbekannt.
Niederschlag im Februar weit unter bisherigem Rekordtief
Etwa 1700 Feuerwehrleute aus dem ganzen Land seien im Einsatz, so die Behörde. Luftaufnahmen des staatlichen Rundfunksenders NHK zeigten, wie weißer Rauch aufstieg und einen ganzen Berg bedeckte.
Zwei weitere Brände brannten ebenfalls am Samstag, einer in Yamanashi und ein anderer in Iwate. Im Jahr 2023 gab es in ganz Japan etwa 1300 Waldbrände, die sich auf die Monate Februar bis April konzentrieren, wenn die Luft trockener wird und die Winde zunehmen. Nach Angaben der Regierung ist die Zahl der Waldbrände seit ihrem Höhepunkt in den 1970er Jahren zurückgegangen.
In Ofunato hat es im Februar nur 2,5 mm geregnet – weit unter dem bisherigen Rekordtief von 4,4 mm im Jahr 1967. Das vergangene Jahr war in Japan das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Dies spiegelt sich in anderen Ländern wider, da die ständig steigenden Treibhausgasemissionen die Klimakrise anheizen.
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