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Urlaub auf Zypern: Wasserknappheit wird zum Problem

Drought on the island of Cyprus. cracked earth from lack of water. Dried earth in the river on the island
Die Wasserknappheit auf Zypern setzt die Landwirtschaft massiv unter Druck.Bild: IMAGO / Depositphotos
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Urlaub auf Zypern: Trockenheit hat Auswirkungen auf Tourismus

04.03.2025, 16:4804.03.2025, 16:48
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Waldbrände, Überschwemmungen und Dürren – durch die Klimakatastrophe liest man so etwas immer häufiger. Davon sind oft auch beliebte Urlaubsregionen betroffen.

Die Mittelmeerinsel Zypern leidet nun schon im Winter unter den negativen Folgen der Erderwärmung. Das wirkt sich unter anderem weitreichend auf die lokale Landwirtschaft aus.

Urlaubsinsel Zypern trocknet aus

Auf Zypern gibt es gerade den zweiten Winter in Folge mit wenig Niederschlag. Der Boden ist derzeit so ausgetrocknet, dass er steinhart ist.

Für die Bewässerung der Ackerflächen gibt es zu wenig Wasser. Erst kürzlich hat die Abteilung Wasserentwicklung des zypriotischen Ministeriums für Landwirtschaft den Bäuer:innen mitgeteilt, dass ihnen lediglich die Hälfte der Wassermenge aus dem Vorjahr zur Verfügung stehe.

Die Behörde riet den Landwirt:innen zudem, keine saisonalen Pflanzen anzubauen, da sich voraussichtlich die Wasservorräte im Sommer weiter verringern und die Pflanzen nicht überleben würden.

Afxentis Kalogirou ist einer der Landwirte, die um ihr Einkommen bangen müssen. Im Südwesten von Zypern baut er mit Ende 60 noch Äpfel und Gemüse an. Bereits im vergangenen Jahr hatte er Einbußen, weil die Apfelernte wegen des geringen Regens ausfiel.

"Kein saisonales Gemüse anzubauen, wird erhebliche finanzielle Auswirkungen auf mich und andere Landwirte in der Region haben, weil wir etwa 60 Prozent unseres Einkommens durch saisonales Gemüse verdienen", sagt Kalogirou gegenüber der "Deutschen Welle".

Urlauber tragen zur Wasserknappheit bei

Auch für Urlauber:innen wird die Wasserknappheit Auswirkungen haben, und damit auch für die Deutschen, die die viertgrößte Tourismus-Gruppe auf Zypern stellen. Man kann wieder mit Aufrufen zum Wassersparen rechnen. Gerade Reisende verschärfen das Problem. In der Hochsaison kommen jährlich sechs Millionen Menschen, die alle duschen und in Pools schwimmen wollen.

Die östliche Insel im Mittelmeer ist generell von einem trockenen Klima geprägt. Normalerweise sorgt der Regen in den kälteren Monaten dafür, dass die Anbauflächen auch im Sommer mit Wasser versorgt werden. Nicht so im vergangenen und in diesem Jahr.

"Letztes Jahr war es schon wirklich schlimm, aber jetzt haben wir das zweite Jahr, in dem es sehr trocken ist", erklärt Adriana Bruggeman, Dozentin des "Research Center for Energy, Environment and Water" bei der gemeinnützigen Organisation "Cyprus Institute".

Die Statistik unterstreicht die dramatische Lage: Dem zypriotischen Wetterdienst zufolge war der Januar 2025 der Monat mit dem geringsten Niederschlag in nahezu drei Jahrzehnten. Es gibt in der Region immer wieder längere Trockenzeiten, was nichts Neues ist. Jedoch habe sich der einst über zwanzig Jahre verlaufende Dürrezyklus verändert, sagt Giorgos Kazantzis, Leiter der Abteilung Wasserentwicklung.

"Anders als in der Vergangenheit treten diese Zyklen jetzt fast alle zwei Jahre auf", erläutert er. Das liege am Klimawandel, denn die weltweit steigenden Temperaturen tragen zur Verdunstung bei, reduzieren das Oberflächenwasser und führen zur Austrocknung von Böden und Vegetation. Dadurch führt der geringe Niederschlag zu einer noch intensiveren Trockenperiode als es unter kühleren klimatischen Bedingungen der Fall wäre.

Gegen den Trinkwassermangel hat Zypern seit Anfang der 2000er Jahre fünf Entsalzungsanlagen gebaut. Damit kann Meerwasser trinkbar gemacht werden.

Ziel der zypriotischen Regierung ist es, künftig den gesamten Trinkwasserbedarf durch die Anlagen abzudecken. Dafür sind zwei weitere Industriewerke sowie mobile Systeme geplant, wie die Landwirtschaftsministerin Zyperns, Maria Panayiotou gegenüber der "Deutschen Welle" berichtet.

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