
Endlich Luft zum Atmen – wenn da die Hitze nicht wäre.Bild: Getty Images Europe / Maja Hitij
Klima & Umwelt
Feinstaub und Abgase nehmen ab, doch die Temperaturen steigen. Ein Meteorologe erklärt, warum gut gemeinter Umweltschutz auch Nebenwirkungen hat.
21.04.2025, 10:4621.04.2025, 10:46
Weniger Feinstaub, weniger Abgase, mehr Tempo-30-Zonen – wir tun einiges fürs Klima, für eine bessere Luftqualität und weniger CO₂-Belastung. Trotzdem wird Europa immer heißer, erhitzt sich sogar am schnellsten von allen Kontinenten.
Was erstmal wie ein Paradoxon klingt, ist in der Klimaforschung längst bekannt: Jahrzehntelang haben Schmutzpartikel in der Luft – sogenannte Aerosole – einen Teil des Sonnenlichts reflektiert. Ein unsichtbarer Filter, der die Erde ein kleines bisschen vor sich selbst schützte. Doch dank strengeren Umweltauflagen sind genau diese Partikel jetzt auf dem Rückzug. Und das hat Folgen.
Weniger Schmutz in der Luft führt zu höheren Temperaturen
"Wenn weniger Partikel in der Luft sind, gelangt mehr Sonnenenergie bis zum Boden – das kann die regionale Erwärmung beschleunigen", erklärt Meteorologe Dominik Jung in einem Beitrag der "Frankfurter Rundschau". In anderen Worten: Saubere Luft lässt die Sonne ungefiltert durchknallen – und sorgt so dafür, dass sich der Boden schneller aufheizt.
In Europa greifen besonders viele Maßnahmen zur Luftreinhaltung – was einerseits wichtig für unsere Gesundheit und die Umwelt ist, andererseits aber auch die Erderwärmung in der Region zusätzlich beschleunigt.
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Klarer wird das, wenn man aktuell aus dem Fenster schaut: Vor Ostern herrschte direkt Sommerwetter, es war kaum ein Frühling in Sicht – und das ist kein Einzelfall mehr.
Abgasfilter, Feinstaub-Grenzen oder Tempo-30-Zonen sind natürlich nicht umsonst. Sie schützen unsere Lungen, senken Stickoxide und helfen langfristig beim Kampf gegen CO₂, dem eigentlichen Klimatreiber. Aber Jung macht deutlich, dass so "die Atmosphäre kurzfristig transparenter – und die Sonnenkraft spürbarer" wird.
Das Ziel ist also nicht, die Luft wieder dreckiger zu machen – sondern smarter zu handeln. Und zwar weltweit.
Flächendeckende Maßnahmen gegen die Klimakrise
Der Meteorologe macht klar: Einzelmaßnahmen reichen nicht. Es muss ein globales Umdenken folgen. Nur wenn der CO₂-Ausstoß weltweit sinkt, würden die positiven Effekte der Luftreinhaltung ohne die negativen Begleiterscheinungen wirken.
Was es laut Jung dafür braucht, sind eine bessere internationale Zusammenarbeit, neue Technologien zur CO₂-Speicherung und Investitionen in Klimaresilienz.
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