
Nach Starkregen in Spanien: Wassermassen führten zu aufgestapelten Autos in Valencia.Bild: AP / Alberto Saiz
Klima & Umwelt
30.10.2024, 15:4330.10.2024, 16:00
Mehrere Dutzend Menschen sind bei Überschwemmungen nach heftigem Regen in weiten Teilen Spaniens gestorben. Mindestens 70 Tote gab es allein in der Region Valencia, wie die Regionalregierung auf Anfrage bestätigte.
Es wird befürchtet, dass die Zahl der Opfer weiter ansteigen wird. Nach zahlreichen Vermissten wird intensiv gesucht. Allein in Paiporta könnte es Dutzende Tote geben, erklärte Bürgermeisterin Maribel Albalat gegenüber Medien. Besonders schlimm ist die Lage in den bei Urlauber:innen sehr beliebten Mittelmeer-Anrainer-Regionen Andalusien, Murcia und Valencia.
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Dort wurden vielerorts Straßen, Häuser und Felder überschwemmt sowie Autos und Bäume von den Wassermassen mitgerissen. In einigen Gebieten waren Anwohner:innen in ihren Häusern eingeschlossen und setzten in sozialen Medien Notrufe ab, wie die Zeitung "El País" weiter berichtete.
Auf X finden sich Videos, die das Ausmaß der Katastrophe erahnen lassen. In einem Clip ist beispielsweise ein Seniorenheim in der Provinz Valencia zu sehen, das komplett unter Wasser steht. Mehrere ältere Menschen sitzen in Rollstühlen; anderen, die stehen, reicht das Wasser bis zu den Knien.
Wetterlage entspannt sich wohl erst am Donnerstag
Der Ministerpräsident Valencias, Carlos Mazón, hatte die Einwohner:innen dazu aufgerufen, sich in höhergelegene Gebiete zu begeben. Auch in der Stadt Albacete in der benachbarten Region Kastilien-La Mancha werden Menschen vermisst, laut Medien mindestens sechs. Das Regengebiet, über das schon seit Tagen viel berichtet worden war, soll heute gen Nordosten weiterziehen.
Für große Teile des Landes gilt aber weiter eine Unwetterwarnung. Erst am Donnerstag werde sich die Lage in ganz Spanien wieder komplett entspannen, teilte der Wetterdienst Aemet mit.

Rettungsmaßnahmen nach der Flut durch Starkregen in LeturBild: Victor Fernandez / imago images
Hagel so groß wie Golfbälle
Neben heftigen Regenfällen gab es auch Hagel und starke Windböen. In der andalusischen Küstenortschaft El Ejido unweit von Almería, wo der Hagel bereits in der Nacht zum Dienstag besonders heftig gewütet hatte, wurden Felder und Hunderte Fahrzeuge schwer beschädigt. "Die Hagelkörner waren so groß wie Golfbälle", sagte Landwirtin Mercedes González der Zeitung "El País". "Es schien wie der Weltuntergang."
Vielerorts im Süden und im Osten Spaniens mussten Autobahnen und Landstraßen gesperrt werden. Auch der Flug- und der Bahnverkehr wurde beeinträchtigt.
An zahlreichen Schulen und Universitäten fiel der Unterricht aus. Wegen eines Steinrutsches geriet ein AVE-Hochgeschwindigkeitszug auf dem Weg von Málaga nach Madrid kurz nach Beginn der Fahrt aus den Gleisen. Unter den 291 Passagier:innen habe es aber keine Verletzten gegeben, teilte die spanische Bahngesellschaft Renfe mit.
Beruhigung auf Balearen
Über Mallorca und den anderen Balearen-Inseln war das Unwetter mit Starkregen bereits am Montag gezogen. Inzwischen hat sich die Situation dort wieder beruhigt, obwohl für einige Gebiete – darunter auch auf Mallorca – noch die Unwetterwarnung Gelb galt.
Allgemein ist wegen des Klimawandels Starkregen an den meisten Orten der Welt häufiger und intensiver geworden. Der Grund: Je wärmer es wird, desto mehr Feuchtigkeit kann die Atmosphäre aufnehmen – das führt zu höheren Niederschlagsmengen. Bei Überschwemmungen spielen aber auch andere menschliche Faktoren eine Rolle.
(mit Material von dpa)
In den vergangenen Jahren kamen immer mehr vegane Produkte in die Supermärkte. Viele Unternehmen schließen sich dem Trend mittlerweile an und wollen auch davon profitieren.