Nachhaltigkeit
Klimakrise

Hochwasser in Deutschland: An Rhein und Elbe ist das Risiko besonders hoch

07.01.2024, Nordrhein-Westfalen, Köln: Ein Schiff passiert den Kölner Dom auf dem Rhein. Trotz der fallenden Pegelstände können nur flache Schiffe den Fluss befahren, da nur sie bei Hochwasser unter d ...
In Köln erreichte der Rhein Ende 2023 einen Pegelstand von über sieben Metern.Bild: dpa / Roberto Pfeil
Klimakrise

Immer mehr Hochwasser: Wo das Risiko in Zukunft besonders hoch wird

12.09.2024, 19:00
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Es ist noch nicht lange her, da prasselten auf Süddeutschland unvorstellbare Regenmengen ein. Vor allem in Bayern und Baden-Württemberg hatte das zur Folge, dass sich an mehreren Flüssen und Bächen Rekordhochwasser bildeten.

Tausende Menschen mussten evakuiert werden. Manche wurden vom Hochwasser überrascht, sodass eine Rettung mit Boot oder Hubschrauber nötig war. Für sechs Menschen kam jedoch jede Rettung zu spät.

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Noch bevor die Pegelstände Anfang Juni wieder auf ihr normales Niveau zurückgingen, war klar: Das wird nicht das letzte Hochwasser sein, das Deutschland in Atem hält – im Gegenteil. Mit dem fortschreitenden Klimawandel werden es wohl immer mehr werden.

Ein neues Gutachten liefert dazu nun konkrete Zahlen: In den kommenden Jahren werden fast 400.000 Menschen unmittelbar von Hochwasser-Ereignissen betroffen sein. Das hat das Unabhängige Institut für Umweltfragen (Ufu) im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion ermittelt.

Demnach müssen sich allein am Rhein und entlang seiner Nebenflüsse, zum Beispiel Mosel oder Main, rund 190.000 Menschen in Zukunft gegen Hochwasser wappnen. Entlang der Elbe sieht das Ufu knapp 100.000 Menschen von Hochwasserlagen in den kommenden Jahren bedroht.

Hochwasser-Risikogebiete könnten sich noch verschieben

In der Saale-Region sind laut Gutachten über 40.000 Bewohner:innen potenziell gefährdet. An der Oder fällt die Zahl hingegen kleiner aus: Dort sind in den kommenden Jahren wahrscheinlich rund 2500 Menschen von Hochwasserereignissen akut betroffen.

Die Studienautor:innen geben aber zu Bedenken, dass sich die Zahl der potenziell Betroffenen in Zukunft noch verändern könnte. Angesichts früherer Hochwasser sei es möglich, dass die Zahlen insgesamt noch höher ausfallen.

Doch was lässt sich tun, um Menschen besser vor Hochwasser zu schützen?

"Obwohl Starkregenereignisse nur kurzfristig vorhersehbar sind, bleibt der Aufbau von Monitoringsystemen und Vorhersagemodellen wichtig", schreiben die Studienautoren. Lob finden sie für das Bundesland Hessen. Dort gebe es zum Beispiel anwendungsfreundliche Starkregen-Gefahrenkarten.

Nach dem Hochwasser in Süddeutschland Ende Mai und Anfang Juni war zudem eine Debatte um die Einführung einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden entbrannt. Bisher konnten sich Bundesregierung und Länder aber nicht auf eine Einführung einigen.

Anders als eine Hausrat- und Wohngebäudeversicherung deckt eine Elementarschäden-Versicherung beispielsweise Schäden durch Hochwasser und Erdbeben ab. Diese Versicherung ist in Deutschland aber bislang freiwillig.

Diejenigen ohne Versicherung bleiben deshalb am Ende oft auf den Kosten sitzen, die durch die Hochwasserschäden entstanden sind.

(mit Material von dpa)

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