In den vergangenen Jahren sind vegetarische und vegane Produkte immer präsenter auf dem Markt geworden. Mussten Vegetarier:innen und Veganer:innen früher doch auf recht viel verzichten, gibt es aktuell so ziemlich alles auch ohne tierische Zusätze: Von Käse, Joghurt und Milch bis hin zu Salami, Bratwurst und Steak lässt sich alles auch in pflanzlichen Variationen finden.
Um Konsument:innen bei der Wahl von pflanzlichen Produkten im Supermarkt zu unterstützen, wurde 2019 das V-Label international eingeführt. Das gibt es tatsächlich schon eine ganze Weile: 1976 wurde das V-Label von AVI, dem Vegetarierverband in Italien, entwickelt und verwendet, schreibt die offizielle Internetseite des Labels.
Das Label deklariert für sich, eine "Win-Win-Win-Situation" zu sein. Denn es fördere lokale, vegan orientierte Organisationen, innovative Produzent:innen und die europäische und internationale Bewegung für eine pflanzliche Lebensweise. Außerdem verbessere es das Leben aller Vegetarier:innen und Veganer:innen durch einen transparenten und kontrollierten Zertifizierungsprozess, heißt es auf der Seite des V-Labels.
In einem Vergleichstest mit anderen Gütesiegeln habe es darüber hinaus als vertrauenswürdigstes abgeschnitten. Kein Wunder also, dass bei einem Reddit-Nutzer die Verärgerung groß war, als er auf der Zutatenliste eines vermeintlich veganen Produktes gleich zweimal Hartkäse entdeckte.
Der Nutzer postete das Bild mit der Caption "Wirklich, Lidl? Wirklich?" und schrieb darunter: Ein neues Kapitel aus dem Buch "Checke trotz Vegan-Label immer die Zutaten". Auf dem Bild zu sehen ist das Produkt "Hummus & rotes Pesto" von Lidls Eigenmarke "Chef Select".
Unter dem Beitrag häufen sich die empörten Kommentare. Ein:e Nutzer:in schrieb beispielsweise: "Jetzt fühle ich mich gar nicht mehr so paranoid, wenn ich trotz V Label die Zutaten lese, uff."
Eine weitere Person hat mal ein ähnliches Erlebnis gemacht: "Ich war mal in einem Fruchtgummiladen, bei dem der Großteil der als vegan gekennzeichneten Produkte dennoch Gelatine und/oder Karmin enthielt."
Viele stellen sich jedoch – berechtigterweise – die Frage, ob das "Vegan"-Label vielleicht mit dem "Vegetarisch"-Label vertauscht wurde, oder ob es ein Versehen war, dass der Hartkäse im Produkt gelistet wurde.
So oder so schadet es sicher nicht, Zutatenangaben vor dem Kauf eines Produktes zu überprüfen. Dadurch kann man auch sicher gehen, dass nichts enthalten ist, worauf man vielleicht allergisch reagiert.
Darüber hinaus kann man die falsche Verwendung von vegetarischen und veganen Labels bei der offiziellen Seite des V-Labels melden und damit dazu beitragen, dass das Produkt geprüft wird.