
So guckt einer, dem deine Ängste wirklich wichtig sind.Bild: Pool
Klimakrise
Junge Menschen haben Angst vor der Klimakrise. Das passt US-Präsident Donald Trump wohl nicht so richtig in die Agenda. Deswegen plant seine Regierung jetzt Schritte, die Forscher:innen weltweit in Sorge versetzen.
10.04.2025, 16:4910.04.2025, 16:49
Was man nicht weiß, macht einen nicht heiß. So oder so ähnlich muss US-Präsident Donald Trump wohl über die Ängste der US-Bürger:innen denken.
Denn die Trump-Regierung hat angekündigt, fast vier Millionen US-Dollar an Bundesmitteln für die Klimaforschungsprogramme der Princeton University zu streichen. Das teilte die "New York Times" mit. Begründet wird dies damit, dass diese Arbeiten angeblich "übertriebene und unwahrscheinliche Klimabedrohungen" fördern und die "Klima-Angst" unter jungen Amerikaner:innen erhöhen.
Betroffen sind unter anderem Forschungsprojekte, die sich mit Meeresspiegelanstieg und Überschwemmungen an Küsten beschäftigen.
Auch ein Kooperationsprogramm zwischen Princeton und der US-Klimabehörde NOAA, das hochkomplexe Klimamodelle entwickelt, wurde gekappt – obwohl einer der führenden Forscher, Syukuro Manabe, 2021 für genau diese Arbeit den Physik-Nobelpreis bekam.
Das Handelsministerium teilte mit, man wolle keine Mittel mehr für Programme verwenden, die "diese Narrative" verbreiten, denn "diese Zeit und Ressourcen können besser genutzt werden."
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Klimaforschung? Nein, danke
Auch Bildungsinitiativen für Schüler:innen – von der Grundschule bis zur Highschool – sind von den Kürzungen betroffen. Damit trifft die Maßnahme nicht nur die Wissenschaft selbst, sondern auch deren Vermittlung an die nächste Generation.
Besonders absurd: Ausgerechnet die Projekte, die jungen Menschen wissenschaftlich fundiert den Klimawandel erklären sollen, werden mit der Begründung gestoppt, sie würden junge Menschen verunsichern.
Klima-Experten schlagen Alarm
Wissenschaftler:innen weltweit sind aufgrund dieser Pläne alarmiert. Die französische Klimaforscherin Valérie Masson-Delmotte warnte auf X:
"Leider werden die klimabedingten Risiken nicht verschwinden, wenn sie geleugnet werden. Durch die bewusste Entscheidung, die Klimawissenschaft, die Wissensproduktion und wissenschaftsbasierte Universitätsprogramme zu untergraben, werden die Menschen weniger informiert und weniger vorbereitet sein."
Auch Rick Spinrad, ehemaliger NOAA-Chef unter Biden, kritisiert die Entscheidung scharf: "Die Kürzungen in Princeton sind ein Schlag ins Gesicht all derer, die bessere saisonale Niederschlagsvorhersagen brauchen." Er spricht von einem "Nasezeigen" gegenüber den Leistungen Manabes und seines Teams.
Rückschritte statt Zukunft
Wie groß die Angst vor weiterer Wissenschaftsfeindlichkeit ist, zeigt auch ein internes Memo: NOAA-Mitarbeitende sollen aktuell laut "New York Times" alle Forschungsförderungen prüfen, die Begriffe wie Klimaforschung, Klimakrise, saubere Energie oder Verschmutzung enthalten. Viele weitere Projekte könnten also ebenfalls bald gekippt werden.
Hinzu kommt: Die Trump-Administration hat bereits bei mehreren Universitäten die Geldhähne zugedreht – zuletzt bei Columbia (minus 400 Millionen Dollar), Pennsylvania (minus 175 Millionen) und auch Harvard steht unter Beobachtung. Offiziell geht es dort um Antisemitismusvorwürfe – Kritiker:innen sehen jedoch ein größeres Muster: politische Kontrolle über akademische Freiheit.
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