Für viele Menschen muss das perfekte Frühstücksei innen noch weich bis flüssig sein, außen aber schon einigermaßen hart. Was in der Theorie lecker klingt, ist in der Praxis nicht immer so leicht umzusetzen: Ein bisschen zu lange gekocht, wird es trocken – und wer das Ei zu früh aus dem Wasser holt, hat glibberigen Matsch auf dem Löffel.
Doch wie gelingt nun das perfekte Frühstücksei? Watson hat die wichtigsten Infos für dich zusammengetragen – inklusive aktueller Erkenntnisse von Forschenden.
Eine mögliche Variante, die schon etwas länger bekannt ist, kostet viel Zeit.
Hierbei wird das Ei bei Niedrig-Temperatur gegart. Statt es einfach ins kochende Wasser zu legen, gibst du dein Ei für eine Stunde in 60 bis 70 Grad heißes Wasser.
Das Ziel ist, dass das Ei besonders cremig wird. Bei ungefähr 65 Grad gerinnen die Proteine im Eigelb, von den Proteinen im Eiweiß gerinnt allerdings nur eines. Du müsstest allerdings eine Stunde lang am Herd stehen und die Temperatur überwachen – der Trick ist also nicht besonders alltagstauglich. Und es gibt die Befürchtung der Salmonellen-Gefahr, weil das Ei eben nicht in kochendem Wasser lag.
Forschende aus Neapel haben im Februar 2025 eine ganz andere Methode präsentiert, um das beste Frühstücksei der Welt hinzubekommen. Diese wurde zunächst am Computer überprüft und anschließend in die Praxis übertragen.
Bei der neuen Methode, dem "periodischen Kochen", besteht das Ziel unter anderem darin, dass die Proteine im Eiweiß eben nicht intakt bleiben. Weder Eigelb noch Eiweiß sollen komplett hart werden oder komplett flüssig bleiben. Das Forschungsteam kam zu dem Schluss, dass das Frühstücksei zwei verschiedenen Kochtemperaturen ausgesetzt werden muss.
Du brauchst dafür einen Topf mit kochendem Wasser, eine Schüssel mit 30 Grad warmem Wasser und etwas mehr als eine halbe Stunde Zeit.
Das Ei liegt zur Zubereitung zwei Minuten lang im kochenden Wasser und anschließend zwei Minuten lang im lauwarmen Wasser. Diesen Wechsel ziehst du exakt 32 Minuten lang durch. (Kein Witz.)
Laut Forschungsteam wird dadurch die Energie im Inneren des Eis abwechselnd nach außen und innen umgeleitet. Das Ergebnis: Das Eiweiß ähnelte dem klassischen weich gekochten Ei, das Eigelb wird etwas flüssiger.
Diese periodisch gekochten Eier konnten auch geschmacklich überzeugen: Das Ei schmeckt im Vergleich zur klassischen weichgekochten Variante intensiver, süßer und mehr umami. Außerdem konnten laut chemischer Analyse mehr Nährstoffe erhalten bleiben als bei anderen Kochmethoden.
Ob du morgens eine halbe Stunde früher aufstehen möchtest, um im Zwei-Minuten-Takt ein Ei in verschieden erhitztes Wasser zu tauchen, ist dir selbst überlassen. Für die etwas faulere Variante kommt es vor allem auf die Größe an.
Ein Ei der Größe L braucht logischerweise eine längere Garzeit als ein kleineres Exemplar. Um das zu vereinfachen, orientiere dich am besten an der Größe Medium: Hier wird ein Ei nach fünf Minuten im köchelnden Wasser außen fest, während das Eigelb zu zwei Dritteln flüssig bleibt.
Aber die simple Variante ist offensichtlich nicht für jede:n etwas.