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Deutsche Bahn: Pendler vermutet fiesen Trick bei Regio-Verspätungen

ICE, Bahnsteig, Hauptbahnhof, Frankfurt am Main, Hessen, Deutschland *** ICE, platform, main station, Frankfurt am Main, Hesse, Germany
Ob dieser ICE wohl pünktlich ist?Bild: imago images / Joko
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Deutsche Bahn: Pendler zieht Konsequenz – "systematisches Verachten der Fahrgäste"

Regelmäßiges Bahnfahren kann schnell zu einem leidvollen Unterfangen werden. So mancher Fahrgast hält das einfach nicht mehr aus.
26.11.2025, 07:1726.11.2025, 07:17

Es gibt eigentlich keinen kreativen Einstieg in einen Text über die Deutsche Bahn. Witze über Verspätungen, Zugausfälle und marode Strecken sind ausgelutscht und entsprechend selbst über Deutschlands Grenzen bekannt.

Doch die Realität ist für viele Fahrgäste tatsächlich alles andere als witzig und sagt oft mehr als Tausend kreative Bahn-Witze. "Was ich erlebt habe, war ein systematisches Verachten der Fahrgäste, jeden einzelnen Tag, auf jeder einzelnen Fahrt", sagt etwa einer der offenbar akut Betroffenen in einem entsprechenden Post im Reddit-Channel "Luft ablassen".

Deutsche Bahn vergrault Pendler nach nur sechs Monaten

Klingt drastisch? Ist es auch. Denn der Fahrgast hat aus seinen Erlebnissen die Konsequenz gezogen, der Deutschen Bahn in Zukunft den Rücken zuzukehren. "Nach 6 Monaten pendeln mit der DB habe ich beschlossen mir ein Auto zu kaufen", schreibt der Nutzer.

Wichtig ist ihm bei dem Rant in sieben Akten aber, dass nicht die bloße Verspätung vieler Züge seine Wut gegenüber der Bahn hervorgerufen hat. Er argumentiert, dass er angesichts der Baustellen und des Investitionsstaus der vergangenen Jahre dafür durchaus Verständnis aufbringe.

"Es ist die Art und Weise, wie die DB trotz dieser widrigen Umstände mit ihren Fahrgästen umgeht, als wären sie ein Stück Scheiße", so der Reddit-User. Anschließend zählt er mehrere Situationen auf, in denen er sich zuletzt nicht gut behandelt gefühlt hat.

Unter anderem nennt er dabei die Preise für die "ICE-Dauerfahrkarte", mit der er demnach als Pendler unterwegs war. Gemeint ist damit wohl eine Monatskarte für den Fernverkehr, die bei der Deutschen Bahn je nach Strecke knapp 300 Euro kostet. Der Nutzer berichtet von einem Kostenpunkt von 280 Euro.

Sein wirklicher Aufreger liegt aber in einer Rabattaktion der DB. "Für Schüler kostet dieselbe Karte 275,40€", berichtet er und merkt zynisch an: "Also ein Dön... ach warte, doch nicht. Einen halben Döner weniger!"

DB-Fahrgast über Trick bei Zugverspätungen

Noch mehr Zynismus hat der Nutzer nur für den, wie er ihn nennt, "19-Minuten-Trick" übrig. Hintergrund ist die gewissermaßen magische Grenze von einer Verspätung von mehr als 20 Minuten, ab der Fahrgäste der Deutschen Bahn bei bestimmten Strecken eine Rückerstattung bekommen. Die Regelung laut Bahn-FAQs: "Sie haben zudem die Möglichkeit, Verspätungsfälle ab 20 Minuten zu addieren und gesammelt einzureichen."

Der Fahrgast dazu: "Was für ein Glück für die DB, dass ihre Regiobahnen es ständig schaffen genau 18 und 19 Minuten zu spät zu kommen", merkt der Fahrgast auf Reddit an. "So steht es zumindest in der DB-App ... Dass meine Uhr was anderes sagt, ist natürlich egal, weil was in der App steht, ist heilig."

Der Pendler merkt an, dass auch die Informationen zum Schienenersatzverkehr in der DB-App seiner Erfahrung nach häufig fehlerhaft seien. Sein Fazit entsprechend: Er wird in den kommenden Monaten auf ein eigenes Auto sparen.

In den Kommentaren bekommt der Reddit-Nutzer viel Zuspruch für seine Wut auf die Deutsche Bahn. "Ich sag’s immer wieder, die beste Werbung für die Automobilindustrie ist die Deutsche Bahn", schreibt einer. Andere pflichten dem Urheber des Posts bei, dass Autofahren selbst im Falle von Stau angenehmer sei als regelmäßiges Bahnfahren.

Erhebungen der Deutschen Bahn zufolge hat sich die Kundenzufriedenheit in den vergangenen Jahren zwar nicht maßgeblich verschlechtert: Relativ konstant vergeben die Fahrgäste die Schulnote 2,7 für den Fernverkehr und die Note 2,2 für den Regionalverkehr. Von einer guten Ausgangslage kann hier aber auch nicht die Rede sein.

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