
Ein Urlaub, zwei Länder: Das soll der neue spanische Schnellzug möglich machen.Bild: IMAGO / Xavi Lopez
Mobilität & Verkehr
05.03.2025, 08:3605.03.2025, 08:36
Stell dir vor, du isst morgens in Frankreich noch ein Croissant und zum Mittag gibts ein Sandwich mit Ibérico-Schinken in Barcelona. Und das alles ohne Stress am Flughafen und ohne lange Sicherheitskontrollen. Stattdessen fährst du von einem Land ins andere entspannt mit dem Zug.
Gerade auf Mittelstrecken, auf denen Flugzeuge noch oft die erste Wahl der Fortbewegung sind, können Hochgeschwindigkeitszüge eine komfortable Alternative bieten.
Hochgeschwindigkeitszug zwischen Toulouse und Barcelona
Das weiß auch der spanische Bahnbetreiber Renfe, der für sein neues Projekt plant, 17 europäische Städte mit dem Schnellzug zu verbinden. Die Route soll dabei die französische Stadt Toulouse mit Barcelona in Spanien verknüpfen.
Renfe möchte ab dem zweiten Quartal 2025 brandneue AVE-Hochgeschwindigkeitszüge auf der Strecke einsetzen, mit Zwischenstopps in Girona, Figueres, Perpignan und Carcassonne. Sechsmal täglich sollen die Züge zwischen den beiden Metropolen fahren, dreimal in jede Richtung. Insgesamt soll die Reisezeit voraussichtlich drei Stunden und 30 Minuten betragen.
Weitere Halte sind in den spanischen Städten Madrid, Saragossa, Tarragona, Valencia, Lleida und Castellón geplant. Laut Global Railway Review sei das aber noch nicht fix.
Komfortables Reisen zwischen Frankreich und Spanien im Sommer
Die Verbindung soll saisonweise von April bis Mitte September angeboten werden, je nach Nachfrage könnte das Angebot aber auch noch erweitert werden. Die Fahrpläne möchte Renfe mit anderen Hochgeschwindigkeitsdiensten in Spanien und Frankreich abstimmen, um die Verbindungen für die Passagiere zu optimieren.
Ein wenig wird es allerdings noch dauern, bis die Pläne realisiert werden. Momentan ist Renfe noch damit beschäftigt, sich die notwendigen Bescheinigungen und Genehmigungen aus Brüssel zu holen. Sobald die da sind, beginnt die Schulung des Personals. Dann wird das Unternehmen auch den genauen Starttermin der neuen Zugverbindung ankündigen können.
Renfe erweitert mit den Stopps in Toulouse und Carcassonne sein französisches Streckennetz auf insgesamt elf Städte. Nach dem Erfolg der Verbindungen des spanischen Bahnbetreibers nach Lyon und Marseille, die bereits 2023 eingeführt wurden, ist dies ein weiterer Schritt, um die grenzüberschreitenden Bahnverbindungen auszubauen.
Der vermehrte Einsatz der Hochgeschwindigkeitszüge, die bis zu 300 km/h schnell fahren können, trägt zu einer nachhaltigen Mobilität zwischen Frankreich und Spanien bei. Damit unterstützt das Projekt das EU-Ziel eines einheitlichen europäischen Eisenbahnraums.
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Eigentlich ist es ja logisch: Gerade in Europa sind Bahnfahrten die komfortabelste Option, um von Land zu Land zu reisen – solange alles gut geht. Dank einiger Hochgeschwindigkeitsverbindungen stehen auch viele Anbieter zur Auswahl. Der Wettbewerb zwingt sie zudem untereinander, Leistungsversprechen wie Pünktlichkeit möglichst einzuhalten.