Jeden Sommer packen viele ihr Auto voll bis unter das Dach, voller Vorfreude und bereit für ihren Trip nach Italien, in Gedanken schon mit Sonnenbrille und Sommerlektüre am Strand. Vorher kommt allerdings noch die Anreise und eine stundenlange Fahrt im Auto.
Das erfordert starke Nerven, die bald noch mehr auf die Probe gestellt werden: Die berühmt-berüchtigte Brennerautobahn kann ab Januar 2025 wegen einer Brückensanierung nur noch einspurig befahren werden. Staus sind also vorprogrammiert.
Und es kommt noch mehr auf Autofahrer:innen zu: Italien hat eine neue Straßenverkehrsordnung erlassen und bei Verstößen drohen saftige Strafen und Bußgelder.
Italiens rechte Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni möchte die Zahl der Toten durch Verkehrsunfälle – im vergangenen Jahr waren es rund 3000 – senken. Deshalb wurde am Mittwoch eine Reform der Straßenverkehrsordnung mit höheren Strafen und Bußgeldern vom italienischen Senat abgesegnet.
Besonders hart will man gegen Alkohol und Drogen am Steuer vorgehen. Die maßgebliche Promillegrenze ist in Italien und in Deutschland gleich: Sie liegt bei 0,5 Promille. Wer sich mit mehr als 0,5 Promille hinter das Steuer setzt, riskiert in Italien nach dem neuen Gesetz ein Bußgeld von bis zu 2.000 Euro und Führerscheinentzug von bis zu sechs Monaten.
Bei einem Blutalkoholspiegel zwischen 0,8 und 1,5 Promille droht die doppelte Strafe. Ab 1,5 Promille kann es außerdem eine Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten geben.
Bei Autofahrer:innen unter Drogeneinfluss will man künftig keinerlei Toleranz mehr zeigen. Werden sie erwischt, bedeutet das, dass der Führerschein für bis zu drei Jahre einkassiert werden kann.
Auch bei der Nutzung von Handys wird auf Italiens Straßen in Zukunft härter durchgegriffen. Wer fährt und gleichzeitig mit dem Handy herumspielt, telefoniert oder chattet, winkt eine Strafe in Höhe von bis zu 1000 Euro. Wird man wiederholt erwischt, sind es 1400 Euro und der Entzug des Führerscheins für eine Dauer von bis zu drei Monaten kommt noch obendrauf. Ist die Nutzung des Handys mitursächlich für einen Unfall, verdoppelt sich die Länge des Führerscheinentzugs noch einmal.
Italien bestraft mit der neuen Straßenverkehrsordnung außerdem Verstöße gegen die Höchstgeschwindigkeit so hart wie noch nie. Wird sie mit mehr als zehn km/h überschritten, warten Strafen von bis zu 700 Euro auf die Verkehrssünder:innen. Bei einem Verstoß innerhalb einer Ortschaft und zweimal innerhalb eines Jahres kann das Bußgeld bis 880 Euro betragen. Zusätzlich ist dann auch der Führerschein für 15 bis 30 Tage weg.