Die Streiks in Deutschland, sie wollen einfach nicht enden. Bereits nächste Woche stehen bundesweit erneut Verkehrsstörungen auf der Tagesordnung. Die Gewerkschaft Verdi ruft ab dem 26. Februar bis zum 2. März bundesweit zu Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr auf. Der Streik ist eine gemeinsame Aktion mit der Klimabewegung Fridays for Future unter dem Motto "Wir fahren zusammen".
Der Ausstand ist regional an unterschiedlichen Tagen geplant, mit dem Haupttag am 1. März, an dem auch eine große Klimademonstration stattfinden wird. Gestreikt wird kommende Woche fast überall in Deutschland. Doch eine Ausnahme gibt es: In Bayern wird nicht gestreikt.
In nahezu allen Bundesländern soll in den kommenden Tagen der Nahverkehr zum Stillstand kommen – nur Bayern bleibt verschont.
Der Grund dafür ist recht simpel: In Bayern wurde der Tarifvertrag nicht gekündigt, daher kann dort auch nicht gestreikt werden. Die Warnstreik-Aktion folgt auf bereits erfolgte Streiks im Februar, die nach Angaben von Verdi in mehr als 80 Städten und rund 40 Landkreisen stattfanden.
Doch diese Maßnahmen scheinen bei den Arbeitgeber:innen bisher wenig Wirkung gezeigt zu haben. "Das Signal, das die Beschäftigten mit ihrem Streik am 2. Februar ausgesendet haben, ist anscheinend nicht ausreichend verstanden worden, denn die Tarifverhandlungen in den einzelnen Bundesländern sind nach wie vor ohne Ergebnis geblieben", erklärte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle in einer Pressemitteilung.
Um Bewegung in die festgefahrenen Tarifverhandlungen zu bringen, sieht sich die Gewerkschaft nun also erneut zum Handeln gezwungen.
Die Gewerkschaft Verdi fordert unter anderem kürzere Arbeitszeiten ohne finanzielle Einbußen und längere Ruhezeiten zwischen den Schichten für ihre Mitglieder. In Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und im Saarland wird darüber hinaus auch über höhere Löhne und Gehälter verhandelt.
Insbesondere will die Gewerkschaft erreichen, dass die ÖPNV-Berufe attraktiver gemacht werden, da viele Verkehrsunternehmen unter Personalmangel leiden. Laut Verdi müssen bis zum Jahr 2030 etwa 110.000 neue Beschäftigte eingestellt werden, um eine erfolgreiche Verkehrswende zu ermöglichen. Wie genau sich der angekündigte Warnstreik auswirken wird und welche Regionen besonders betroffen sein werden, lässt sich aktuell noch nicht abschätzen.
Die Deutschen dürfte der erneute Streik nicht erfreuen. Wie eine civey-Umfrage aus dem Februar im Auftrag von watson zeigte, haben die Deutschen die vielen Streiks langsam satt. Für dich als Fahrgast heißt es jetzt aber erstmal: Abwarten und Alternativen suchen – zumindest wenn du außerhalb von Bayern unterwegs bist.